Pilz-Infektionen: Ungebetene Gäste wieder loswerden

Pilzinfektionen sind unangenehm, lassen sich aber in der Regel gut behandeln.

Lesen Sie hier, wie sich Pilzinfektionen behandeln lassen.
Auch wenn man nicht gerne über das Thema spricht: Pilzinfekte lassen sich in der Regel gut behandeln.
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Faden- und Hefepilze spielen als Erreger von Pilzinfektionen die Hauptrolle. Menschen, die eine schlechte Immunabwehr besitzen, sowie Diabetiker, Menschen mit Übergewicht oder mit einer Durchblutungsstörung leiden eher darunter. Aber auch bei völlig gesunden Menschen schlagen Pilze zu. Das bekannteste Beispiel: der Fußpilz. Er zeigt sich vorwiegend zwischen den Zehen in grau-weißlich verquollener Haut, die zu Rissen neigt. Wie jeder andere Haut- und Schleimhautpilz ist auch Fußpilz ansteckend. Hygiene spielt eine große Rolle, um andere und sich selbst nicht neu zu infizieren.

Ausdauer wichtig

Socken und Handtücher bei mindestens 60 Grad Celsius waschen und täglich wechseln. Nach dem Duschen oder Baden trocknet man die Zehenzwischenräume sorgfältig ab, denn Pilze lieben es feucht und warm. Weil Pilzinfektionen nicht von selbst verschwinden, kommen spezielle, gegen Pilze wirksame Medikamente mit Bifonazol, Clotrimazol, Econazol oder Miconazol über drei bis vier Wochen zum Einsatz. Bei Terbinafin genügt meist eine Anwendung über eine Woche, beim Gel genügt der einmalige Einsatz.

Bei Nagelpilzen handelt es sich meist um Fadenpilze, die entweder von der Nagelbasis aus oder von oben durch die Nagelplatte eingedrungen sind. Optisch zeigt sich ein nachlassender Glanz der Nägel und eine verdickte Nagelplatte. Die Nägel verfärben sich weiß-, gelblich oder braun. Um Nagelpilze wieder loszuwerden, braucht man Geduld und Beharrlichkeit. Nur wer die Nägel regelmäßig mit Medikamenten behandelt, kann auf Heilung hoffen. In Apotheken gibt es wasserlösliche und wasserunlösliche Formulierungen. Ciclopirox liegt in Form eines wasserlöslichen Lackes vor, den man jeden Abend auf den betroffenen Nagel aufträgt und der über Nacht wirkt. Wasserunlöslicher Lack mit dem Arzneistoff Amorolfin wendet man einmal pro Woche an. Den alten Arzneistofflack jedes Mal vor einem neuen Lackauftrag entfernen. Als Hygieneregeln gelten diejenigen für Fußpilz.

Vaginalpilz gut behandelbar

Bei einer Vaginalpilz-Infektion haben Hefepilze Überhand gewonnen und lösen die unangenehmen Symptome Juckreiz, Brennen und bröckeligen, eher gelblichen Ausfluss aus. Der Ausfluss riecht neutral. Riecht er fischig oder sonst unangenehm, handelt es sich vermutlich eher um eine bakterielle Infektion. Als Mittel der Wahl bei einer Pilzinfektion kommen Vaginaltabletten, Ovula und Cremes zum Einsatz. Diese enthalten beispielsweise die Wirkstoffe Clotrimazol,Nystatin oder Ciclopirox. Am besten trägt die Frau Slips aus Baumwolle, wechselt sie täglich und wäscht sie bei 60 Grad Celsius. Damit der Partner nicht auch erkrankt und die Partnerin ansteckt, was bei Männern meist ohne Symptome bleibt, ihn direkt mitbehandeln.

Hautpilz hartnäckig

Pilzinfektionen der Haut treten gerne in feucht-warmen Arealen auf, wie in der Falte unter den Brüsten oder in fettbedingten Hautfalten. Diese Hefepilzinfektionen verschwinden mit entsprechenden, gegen die Hefepilze wirkenden Präparaten zum Auftragen auf die Haut.

Durch Widerstandsfähigkeit zeichnet sich Pityriasis versicolor aus, die Kleienpilzflechte. Sie geht vor allem vom Nacken aus und zeigt sich in kleinen, runden, hellbraunen Arealen mit zarten Schuppen. Da der Erreger den Stoffwechsel des Hautfarbstoffes Melanin hemmt, bleiben die befallenen Stellen bei gebräunter Haut hell. Die Kleienpilzflechte kann gut behandelt werden. Die Therapie: Den kompletten Körper über eine Woche jeden zweiten Tag mit einem Ketoconazol- oder Selendisulfid-Präparat waschen. Befallene Hautstellen darüber hinaus mit dem Wirkstoff Imidazol behandeln. Nach Abheilung behandeln sich Betroffene am besten alle zwei Wochen mit einer gegen Pilze wirksamen Waschcreme, um einen erneuten Infekt möglichst zu verhindern.

Apothekerin Isabel Weinert

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