21.05.2013
Ob zum Schutz, aus dem Bedürfnis nach Nähe oder schlicht aus Müdigkeit: Das Neugeborene mit im elterlichen Bett schlafen zu lassen, ist für manche Eltern ein verlockender Gedanke. Forscher warnen jedoch, dass dies die Gefahr für einen plötzlichen Kindstod deutlich erhöht.
Für Säuglinge, die in den ersten drei Monaten nach der Geburt im Bett ihrer Eltern schlafen, steigt den Wissenschaftlern zufolge das Risiko, am plötzlichen Kindstod zu sterben, um das Fünffache an. Und das selbst dann, wenn die Eltern Nichtraucher sind und die Mutter keinen Alkohol getrunken oder Drogen genommen hat – zwei Risikofaktoren, die den plötzlichen Kindstod zu begünstigen scheinen, schreibt das internationale Forscherteam online in der Fachzeitschrift British Medical Journal Open. Mit zunehmendem Alter des Kindes war das Risiko ihrer Analyse zufolge zwar geringer, kamen jedoch die zuvor genannten Risikofaktoren hinzu, stieg auch bei älteren Babys, die im elterlichen Bett schliefen, die Gefahr für den plötzlichen Kindstod steil an.
Zwar sei die Todesrate stark gesunken, seit Eltern die Empfehlung erhalten, Babys zum Schlafen auf den Rücken zu legen und dieser auch nachkommen, schreiben die Forscher. Trotzdem bleibe der plötzliche Kindstod in den Industrieländern noch immer die häufigste Todesursache für Babys unter einem Jahr. "Wir wollen nicht davon abraten, ein Baby zum Kuscheln und Trösten, Füttern beziehungsweise Stillen mit ins Bett zu nehmen", so die Wissenschaftler. Danach sollte es jedoch wieder in sein eigenes Bett zurückgelegt werden. Am sichersten sei es, das Baby auf dem Rücken in einem Babybett oder einer Wiege neben dem elterlichen Bett schlafen zu lassen.
HH