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07.02.2024
Auf einem Fachkongress in San Francisco berichtete Prof. Dr. Scott E. Eggener vom „Stockholm3-Screening“, das in Skandinavien schon recht verbreitet ist. Diese Methode erfasst neben einem PSA-Test noch weitere Proteine im Blut, außerdem werden genetische Merkmale, Prostatakrebs in der Familie, das Alter und Ergebnisse aus Biopsien mit einbezogen.
Im Vergleich zum PSA-Test allein, dessen Spezifität bei 19 Prozent liegt, kann diese durch den Stockholm3-Test auf 56 Prozent angehoben werden. Die Spezifität ist ein Maß für die Wahrscheinlichkeit, dass Gesunde ohne Prostatakrebs im Test auch tatsächlich als gesund erkannt werden, so dass keine weiteren Untersuchungen erfolgen müssen, die sich im Nachhinein als unbegründet herausstellen. Die Sensitivität beträgt beim PSA-Test allein 92 Prozent, beim Stockholm3-Test liegt sie mit 88 Prozent etwa gleichauf. Sie ist ein Maß für die Wahrscheinlichkeit, dass Erkrankte korrekt erkannt werden und keine Krebserkrankung übersehen wird.
Durch die Anwendung des Stockholm3-Tests könnten 45 Prozent aller Biopsien eingespart werden, da es zu weniger „Überdiagnosen“ kommt und mehr Gesunde als solche erkannt werden. Eine weitere Studie, in der Männer mit erhöhten Werten im PSA-Test vor einer Biopsie zusätzlich eine MRT-Untersuchung der Prostata erhielten, zeigt, dass sich auch damit mehr als die Hälfte aller Biopsien vermeiden lassen. Das ist von Bedeutung, da Biopsien nicht nur unangenehm sind, sondern auch Nebenwirkungen mit sich bringen können.