31.07.2012
US-amerikanische Forscher haben festgestellt, dass ohne PSA-Tests dreimal so viele Männer bösartige Prostatatumore erst in fortgeschrittenem Stadium, wenn schon Metastasen vorhanden sind, bemerken würden. Hat sich die Krebserkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose schon so weit entwickelt, ist sie nicht mehr heilbar. Dies sei im Licht der jüngsten Kontroverse um den PSA-Test ein wichtiger Aspekt, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Cancer. Die Forscher hatten Daten aus der Zeit vor dem Aufkommen von PSA-Tests vor rund 20 Jahren mit jüngeren Daten verglichen.
Was den Nutzen des Tests angeht kommen bisherige Studien zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Ein Kritikpunkt ist die Ungenauigkeit: So wird das Prostata-spezifische Antigen zwar auch dann vermehrt produziert, wenn eine Krebserkrankung der Prostata vorliegt. Andere Faktoren, wie eine Entzündung der Prostata, ein Harnwegsinfekt, eine gutartige Vergrößerung der Prostata oder längeres Fahrradfahren, können jedoch ebenfalls zu einem erhöhten PSA-Wert führen. Im Gegenzug gibt es auch Krebsarten, die den PSA-Wert nicht ansteigen lassen. Kritiker weisen zudem darauf hin, dass durch die Früherkennung auch sehr viele langsam wachsende Tumore entdeckt und behandelt werden, die unentdeckt wahrscheinlich nie zu Problemen geführt hätten.
In Deutschland haben gesetzlich versicherte Männer ab 45 Jahren einen Anspruch auf Vorsorgeuntersuchungen zur Krebsfrüherkennung der Geschlechtsorgane. Dabei handelt es sich in erster Linie um eine Tast-Untersuchung. Der Bluttest auf PSA ist dort als Vorsorgeleistung nicht mit eingebunden und muss selbst gezahlt werden.
HH