Die Prostata liegt direkt unterhalb der Blase und umschließt die Harnröhre wie eine Faust. Rückwärtig liegt sie am Enddarm an und kann vom Darm aus getastet werden. Die Prostata produziert ein trübes, dünnflüssiges Sekret, das ein wichtiger Bestandteil des Spermas ist. Der Name Vorsteherdrüse ist nicht ganz korrekt. Das kleine Organ besteht nur zum Teil aus Drüsengewebe. Daneben gibt es Bindegewebe und Muskulatur, die jedoch nicht willentlich bewegt werden kann.
Prostatahyperplasie
Ab dem 40. bis 45. Lebensjahr beginnt die Prostata zu wachsen und ihre Struktur zu ändern. Sie kann sich gutartig verändern, aber auch bösartige Tumoren bilden. Das altersabhängige Wachstum bezeichnet man als eine gutartige Vergrößerung. Der Fachausdruck heißt "benigne Prostatahyperplasie" oder BPH. Eine vergrößerte Prostata ist an sich keine Krankheit. Nur jeder zweite Betroffene spürt sie.
Warnsignale
Die Warnsignale sind typisch: Die Männer müssen nachts mehrmals die Blase entleeren, weil die Prostata von unten auf die Blase drückt. Die Prostata verengt außerdem die ableitenden Harnwege: Der Harn fließt langsamer als früher, tröpfelt oder träufelt vor sich hin. Bakterien werden langsamer aus den Harnwegen gespült und können so leichter zu einer Blasen- oder Prostata-Entzündung führen. Schreitet die Prostatavergrößerung voran, kann sich der Harn in der Blase, den Harnleitern und Nieren stauen, was bis zum Nierenversagen führen kann. Grundsätzlich gilt: Eine Blasenentleerungs-Störung muss der Arzt behandeln!
Vorsorge-Untersuchung
Obwohl die Prostata bei jedem zweiten Mann im Alter zwischen 40 und 50 Jahren und bei 80 Prozent der 70- bis 80-Jährigen vergrößert ist, nutzen nicht einmal 15 Prozent der Männer die Möglichkeit einer Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt oder Urologen zu. Vorsorge sollte jeder Mann ernst nehmen, denn ein Prostatakrebs macht in den Anfangsstadien selten Beschwerden. Gerade dann sind aber die Heilungsaussichten am besten. Und die Zahlen sind alarmierend: 20.000 Männer erkranken pro Jahr an Prostatakrebs, 10.000 überleben den Tumor nicht! Die Angst vor der Prostatavorsorgeuntersuchung ist völlig unbegründet: Abtasten und Ultraschall sind nicht schmerzhaft. Durch zur Bestimmung des PSA-Wertes (Prostata-spezifisches Antigen) im Blut, ist die Chance sehr groß, das durch den Facharzt selbst Anfangsstadien des Prostatakrebses erkannt werden.