Männergesundheit

Verdacht auf Prostatakrebs: MRT statt Biopsie?

ZOU  |  17.12.2024

Die Früherkennung von Prostatakrebs ist nicht ganz einfach: Oft beginnt sie mit einem PSA-Test, der einen auffälligen Wert ergibt. Dann folgt meist eine – unangenehme – Biopsie. Diese kann möglicherweise zunächst durch ein MRT ersetzt werden, ergab eine Studie der Charité Universitätsmedizin Berlin.

Mann, ist bei der Prostatakrebs-Vorsorge.
Bei Verdacht auf Prostatakrebs könnte eine MRT-Untersuchung ausreichen, um die Diagnose zu sichern.
© peakSTOCK/iStockphoto

Die Menge an Prostata-spezifischem Antigen (PSA) im Blut kann auf Prostatakrebs hindeuten, doch auch verschiedene andere Ursachen können auffällige Werte hervorrufen. Der PSA-Test liefert also nur ein erstes Indiz, das durch weitere Untersuchungen bestätigt werden muss. Um Männern eine Biopsie zu ersparen, wurden im Rahmen einer Studie stattdessen MRT-Aufnahmen gemacht und bei unauffälligen Befunden abgewartet. Es zeigte sich: Die Wahrscheinlichkeit für einen aggressiven Prostatakrebs innerhalb der nächsten drei Jahre lag bei einem unauffälligen MRT-Befund nur bei vier Prozent. Das bedeutet, dass 96 Prozent der Männer nicht an Krebs erkrankten. 

Unauffälliges MRT – sehr niedriges Krebsrisiko

„Das Krebsrisiko ist also sehr gering, wenn die MRT-Aufnahme der Prostata keine Auffälligkeiten zeigt. Zwar bietet ein unauffälliger MRT-Befund allein keine hundertprozentige Sicherheit, aber wenn man die Patienten regelmäßig kontrolliert, entdeckt man einen möglichen Krebs früh genug. Das bedeutet für viele Männer: Sie können sich die unangenehme Gewebeprobe erstmal ersparen und müssen sich trotzdem keine Sorgen machen, dass ein Krebs übersehen wird“, stellte Dr. Charlie Hamm fest. „Die Ergebnisse sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer personalisierten Prostatakrebsversorgung. Durch den effektiveren Einsatz der Magnetresonanztomografie können wir sicherstellen, dass Männer die richtigen Untersuchungen und Behandlungen zum richtigen Zeitpunkt erhalten.“

Wichtig dafür ist allerdings die MRT-Methodik: Für die Studie wurden multiparametrische MRT-Aufnahmen verwendet, auch MR-Prostatographie genannt. Dabei werden verschiedene spezielle Signale von erfahrenen Ärzten ausgewertet, neben der Signalintensität des Prostatagewebes z. B. auch die Durchblutung.  

Quelle: DOI 101001/jamaoncol.2024.5497

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