25.03.2014
In Experimenten mit 450 Freiwilligen hatten die Wissenschaftler untersucht, wie sich Rauchen, ehemaliges Rauchen und Nicht-Rauchen auf die Wahrnehmung der vier Hauptgeschmacksrichtungen süß, sauer, salzig und bitter auswirkt. Sie fanden heraus, dass der Raucherstatus keine Rolle für die Fähigkeit spielte, süß, sauer und salzig zu erkennen. Allerdings verminderte Rauchen die Fähigkeit, den bitteren Geschmack von Koffein zu schmecken. Die Bitterrezeptoren der Zunge seien normalerweise dazu in der Lage, Koffein in sehr geringen Konzentrationen auszumachen, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Chemosensory Perception. Von den Rauchern konnten jedoch fast 20 Prozent den bitteren Geschmack nicht korrekt identifizieren, bei ehemaligen Rauchern waren es sogar mehr als 25 Prozent. Dagegen fielen nur rund 13 Prozent der Nichtraucher beim Bittertest durch.
Es sei bekannt, dass Rauchen, speziell die giftigen Inhaltsstoffe im Tabak, zu einem Geschmacksverlust führt, schreiben die Wissenschaftler. So veränderten sich dadurch Papillen auf der Zunge, in denen die Geschmacksknospen liegen. Dass nicht nur Raucher, sondern auch ehemalige Raucher Bitteres schlechter schmecken, könnte damit zusammenhängen, dass sich Substanzen, die beim Rauchen inhaliert werden, im Körper ansammeln. Diese könnten die Regeneration von Geschmacksknospen verhindern, sodass auch der Geschmackssinn von Ex-Rauchern noch lange nach dem Rauchstopp beeinträchtigt sei, vermuten die Forscher. Wie lange es braucht, bis sich der Geschmackssinn von ehemaligen Rauchern wieder normalisiert hat, und ob das überhaupt jemals passiert, sei bislang jedoch unklar.
HH