04.07.2016
"Bei einer mehrwöchigen Rucksacktour durch Südostasien braucht man eine andere Reiseapotheke als bei einem kurzen Strandurlaub in Spanien", sagt Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V.. Dabei gilt es, einen Kompromiss zu finden: "Einerseits möchte jeder auf möglichst viele Erkrankungen vorbereitet sein, andererseits will niemand einen extra Koffer nur für Medikamente mitnehmen", weiß Arnold. Reisende können sich dafür vom Apotheker beraten lassen. Der Wert dieser Beratung zeigt sich darin, dass dieser keine Liste an Medikamenten stur abarbeitet. Stattdessen wählt der Apotheker im Gespräch mit dem Patienten die individuell benötigten Medikamente aus.
Die umfassende Reiseapotheke enthält die Medikamente, die in eine Hausapotheke gehören, ergänzt um Arzneimittel gegen häufige Reisebeschwerden wie zum Beispiel Reisedurchfall oder -übelkeit. Außerdem sollten Reisende dauerhaft benötigte Medikamente in ausreichender Menge mitnehmen. „Unentbehrlich sind auch bei Tagesausflügen Schmerzmittel, Medikamente gegen Durchfall, ein Desinfektionsmittel und Verbandstoffe“, sagt Arnold. Alle notwendigen Medikamente sollte man aus dem Heimatland mit in den Urlaub nehmen. Vor allem in Ländern mit einer schlechteren Gesundheitsversorgung müsse man damit rechnen, dass es vor Ort eventuell keine Apotheke gibt. In einigen Ländern sind viele Medikamente zudem nicht zuverlässig verfügbar oder gefälscht. Hinzu kommt die Sprachbarriere und dass Wirkstoffe im Ausland häufig unter anderen Namen vermarktet werden als in Deutschland.
ABDA/NK