Was ist das? - Definition
Eine Rhinitis sicca ist eine Erkrankung, bei der sich die Schleimhaut der Nasenscheidewand entzündet, austrocknet und schließlich zurückbildet.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Staub, Dämpfe, extreme Hitze oder Kälte oder ein bohrender Finger können die Nasenschleimhaut so schädigen, dass sich eine Rhinitis sicca entwickelt.
Häufig führt auch der Missbrauch von abschwellenden Nasentropfen zu einer Rhinitis sicca. Denn diese Arzneimittel lassen mehr Blut durch die Gefäße des Schleimhautgewebes fließen und rufen dadurch das Gefühl einer verstopften Nase hervor - für die Patienten ein Signal, erneut die Tropfen anzuwenden. Ein Teufelskreis baut sich auf, der schließlich in einen chronischen Gebrauch von abschwellenden Präparaten mündet und am Ende eine Rhinitis sicca provoziert.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Das Leiden geht mit einer sehr trockenen Schleimhaut einher, auf der sich im vorderen Abschnitt der Nasenscheidewand Krusten und Borken, gegebenenfalls sogar Geschwüre entwickeln. Man hat ständig das Gefühl einer verstopften Nase, dazu gesellen sich evtl. Niesanfälle. Manchmal blutet die Nase leicht.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Eine Rhinitis sicca verläuft chronisch, das heißt sie heilt von selbst nicht aus. Im Verlauf kann es sogar zu einem Durchbruch der Scheidewand kommen.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Der Arzt muss abklären, ob sich hinter einer trockenen Nasenschleimhaut nicht eine chronische Schädigung durch Chemikalien verbirgt, wie sie beispielsweise bei Chromatarbeitern vorkommt. Hinter dem Leiden kann sich auch eine Schädigung der Nasenscheidewand auf Grund einer Operation oder einer unsachgemäßen Ätzung verbergen. Manchmal stecken Verletzungen dahinter.
Es sollte auch an eine Lupus erythematodes (fressende Flechte), Lepra oder Syphilis gedacht werden.
Eine stark trockene Schleimhaut im gesamten Rachen, Kehlkopf und in der Luftröhre tritt auf bei einer Rhinitis atrophicans, auch Stinknase genannt. Sie fällt auf durch ein aashaft stinkendes Sekret und Krusten.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Bei einer Rhinitis sicca sollte die geschundene Schleimhaut mit ölhaltigen Nasensalben gepflegt werden. Nach der Erholung der Nasenschleimhaut sollten bei Bedarf nur noch Nasentropfen -oder Sprays mit natürlichen Inhaltsstoffen verwendet werden (z.B. Meersalz).
Bearbeitungsstand: 22.11.2011
Quellenangabe:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.