Genau wie die Kamille gehört auch die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) zur großen Pflanzenfamilie der Korbblütler. Ihre Blüten sind zwar erheblich kleiner und in größerer Zahl als bei der Kamille auf jeder Pflanze zu finden, sie enthalten jedoch ähnliche ätherische Öle und Flavonoide wie Kamillenblüten. Daher ist die Wirkung beider Pflanzen in vieler Hinsicht vergleichbar.
Schafgarbe wird gerne gegen krampfartige und entzündliche Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Blüten oder das Kraut der Pflanze verwendet werden, denn beide Teile weisen gleichartige Inhaltsstoffe auf. Darüber hinaus steigert Schafgarbe den Gallenfluss, was bei der Fettverdauung hilft. Ein Unterschied zur Kamille besteht darin, dass Schafgarbentee bitter schmeckt. Das ist keineswegs ein Nachteil, denn die Bitterstoffe regen den Appetit an. Für den Tee werden zwei Gramm Schafgarbenkraut mit einer Tasse kochendem Wasser überbrüht; man lässt den Tee zehn bis 15 Minuten bedeckt ziehen.
Zudem empfiehlt die Kommission E des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes Schafgarbe auch zur äußerlichen Anwendung. Frauen soll bei schmerzhaften Krampfzuständen des Unterleibs ein Sitzbad Linderung bringen. Übergießen Sie dazu 100 Gramm Schafgarbenkraut oder -blüten aus der Apotheke mit einem bis zwei Litern kochendem Wasser. Diesen Aufguss sollte man etwa 20 Minuten bedeckt ziehen lassen, danach abseihen und dem Badewasser zugeben. Es empfiehlt sich, das Sitzbad bei etwa 38 Grad Celsius für maximal zehn Minuten durchzuführen.