23.01.2017
Wo Schatten ist, ist keine Sonne. UV-Strahlung jedoch schon, weshalb man sich auch im Schatten einen Sonnenbrand zuziehen kann. Eine neue Studie belegt nun, dass weder Sonnenschirme noch Sonnencreme alleine 100-prozentig vor einem Sonnenbrand schützen können.
78 Prozent der Studienteilnehmer, die an einem sonnigen Strandtag dreieinhalb Stunden im Schatten eines Sonnenschirms verbracht hatten, entwickelten einen Sonnenbrand. In der Gruppe der Teilnehmer, die eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 100 verwendet hatten, galt dies nur für 25 Prozent, berichten die Forscher im Fachblatt JAMA Dermatology. Die Studie war ein gemeinsames Projekt von Wissenschaftlern der New York University und Forschern eines Sonnencreme-Herstellers. Der Schatten eines Sonnenschirms alleine schütze bei einem ausgedehnten Sonnenbad nicht ausreichend vor UV-Strahlung, so das Fazit der Studienautoren. Und obwohl die Sonnencreme effektiver gewesen sei, biete auch sie keinen vollständigen Schutz vor Sonnenbrand.
Wer sich optimal vor der Sonne schützen möchte, kombiniert am besten beide Maßnahmen, lautet der Rat der Wissenschaftler. Dazu ist für die meisten Menschen nicht unbedingt ein extrem hoher Lichtschutzfaktor (LSF) nötig. Richtig angewendet reicht bei gesunder Haut oft schon ein LSF von 30, wenn man sich nicht zu lange in der Sonne aufhält. Ein höherer LSF empfiehlt sich z.B. bei Menschen mit Pigmentstörungen oder bestimmten Hautkrankheiten, die durch UV-Licht zutage treten oder sich bei Sonnenbestrahlung verschlimmern.
Für die Studie hatten 81 Studienteilnehmer einen sonnigen Tag am Strand von Lake Lewisville im US-Bundesstaat Texas verbracht. 41 Teilnehmer hatten sich mit Hilfe eines normalen Strandschirms vor der Sonnenstrahlung geschützt, die anderen mit Sonnencreme. Einen Tag nach dem Sonnenbad untersuchten die Forscher Gesicht, Nacken, den oberen Brustbereich, Arme und Beine der Studienteilnehmer auf Anzeichen eines Sonnenbrands.
HH