Sonnenschutz: Niemals ohne!

Sonne tanken tut gut. Gerade im Frühjahr. Doch bei aller Begeisterung für die wärmenden Strahlen darf man das Wohl seiner Haut nicht vergessen. Die hat nämlich bald zu viel.

Der Wunsch, gut auszusehen, verleitet viele Menschen dazu, sich ausgiebig in natürlicher und künstlicher Sonne zu bräunen – bis hin zur Gefährdung der Haut. "Dadurch kommt es zu einer beschleunigten Hautalterung sowie einem erhöhten Risiko für lichtbedingte Hautkrankheiten und Hautkrebs", sagte der Vorsitzende der Gesellschaft für Dermopharmazie, Dr. Joachim Kresken, vor Journalisten.

"Die hohe Strahlenbelastung durch natürliches und künstliches Sonnenlicht hat in den letzten Jahrzehnten zu einem dramatischen Anstieg sowohl des schwarzen als auch des hellen Hautkrebses geführt", unterstrich Professor Dr. Thomas L. Diepgen aus Heidelberg. "UV-Licht schädigt die Hautzellen und schwächt die Immunabwehr. Dadurch wirkt es direkt und indirekt krebserzeugend", sagte er.

Vorsicht bei wachsenden, asymmetrischen Hautmalen

An schwarzem Hautkrebs, der hochgradig bösartigen Entartung von Pigmentzellen, erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 14.000 Menschen. Gefährlich sind wachsende, nässende, blutende oder juckende Pigmentmale, die in Form, Begrenzung oder Farbverteilung asymmetrisch erscheinen oder sehr dunkle, braunschwarze Farbanteile enthalten. Zudem entwickeln jedes Jahr mehr als 300.000 Menschen sogenannte Basalzell- und Plattenepithelkarzinome beziehungsweise aktinische Keratosen als Frühformen des hellen Hautkrebses. Diepgen riet, schlecht heilende, raue Hautstellen, die ebenfalls wachsen und asymmetrisch sind, besonders aufmerksam zu beobachten.

Der helle Hautkrebs hat die höchste Neuerkrankungsrate unter allen Krebsarten zu verzeichnen. Er tritt bei Menschen mit lichtempfindlicher Haut nach langjähriger Sonnenbelastung auf. Das betrifft besonders die Sonnenterrassen des Körpers, also Stirn, Nase, Lippen, Unterarme, Hände und die unbehaarte Kopfhaut. Rechtzeitig erkannt, kann der helle Hautkrebs jedoch vollständig geheilt werden.

Das ABC des Hautschutzes

Hautkrebs könne verhindert werden, sagte Diepgen, wenn das ABC des Lichtschutzes konsequent umgesetzt werde: Ausweichen, Bekleiden, Cremen. Der verantwortungsvolle Umgang mit der Sonne beginnt bereits im Kindesalter. Denn durch Sonnenbrände in dieser frühen Phase erhöht sich das Hautkrebsrisiko im späteren Leben massiv, betonte Kresken. "Säuglinge und Kleinkinder sollten möglichst überhaupt keiner Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden." Doch längst nicht jedes Kleidungsstück schütze effektiv vor dem gefährlichen UV-Licht. Kresken: "Helle Baumwoll- T-Shirts lassen noch bis zu 20 Prozent der UV-Strahlung auf die Haut durch."

Auch wer die Punkte A und B, also Ausweichen und Bekleiden, konsequent umsetzt, macht den Schutz erst mit C, also dem Cremen, komplett. Das gilt gerade für Menschen, die beruflich viel im Freien tätig sind. Dazu zählen Bau- und Landarbeiter, Müllwerker, Kindergärtnerinnen, Sportlehrer und Fensterputzer.

Bei der Auswahl geeigneter Sonnenschutzmittel kommt es neben der Intensität der UV-Strahlung auch auf das Alter und den individuellen Hautzustand an. Wer auf bestimmte Inhaltsstoffe wie Konservierungsmittel, Duftstoffe und Emulgatoren empfindlich reagiert, braucht ebenfalls spezielle Präparate. Kresken empfiehlt: "Am besten lassen Sie sich individuell in der Apotheke beraten."

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