Beim Stangenspargel, der hierzulande als kulinarischer Hochgenuss gepriesen wird und im Frühjahr auf kaum einer Speisekarte fehlt, handelt es sich eigentlich um die Sprossen der Spargelpflanze (Asparagus officinalis). Diese treiben aus den Wurzeln heraus und werden im Falle des weißen Spargels bereits gestochen, bevor sie aus dem Boden herausgewachsen sind.
Vielen Spargelfreunden wird die harntreibende Wirkung dieses Gemüses nach einer Spargelmahlzeit aufgefallen sein. Diese macht sich auch die Heilkunde zunutze.
Das Expertengremium "Kommission E" des ehemaligen Bundesgesundheitsamts empfiehlt Spargel zur Durchspülungsbehandlung bei Entzündungen des Harntraktes und zur Prävention von Nieren- und Blasensteinen. Allerdings wird dafür in der Medizin das Pulver des Spargelwurzelstocks eingesetzt. Es enthält sogenannte Steroidsaponine, die für den harntreibenden Effekt verantwortlich sein sollen. In der Apotheke gibt es standardisierte Fertigpräparate mit Spargelwurzel, die die Anwendung vereinfachen.
Es ist wichtig, während der Behandlung mit Spargelwurzel ausreichend zu trinken, um die Durchspülung zu unterstützen. Menschen, die unter Ödemen infolge von Herzschwäche oder einer ernsthaften Nierenerkrankung leiden, wird von Spargelpräparaten in der Selbstmedikation abgeraten. Ein solche Therapie ist in den Händen eines Arztes besser aufgehoben.
Vielfach werden Spargelpräparate auch zum Abnehmen beworben. Da Spargel jedoch nur die Wasserausscheidung ankurbelt, beeindruckt eine solche Behandlung die überschüssigen Fettpölsterchen nicht. Eine mögliche Gewichtsabnahme wird also nur gering ausfallen und nicht bestehen bleiben.