Schon seit der Steinzeit wächst der ursprünglich aus Asien stammende Spitzwegerich (Plantago lanceolata) in hiesigen Breiten. Im Mittelalter erkannte man seine Eigenschaften als Heilpflanze unter anderem gegen Erkältungsbeschwerden und Hautprobleme, die zum großen Teil mit modernen wissenschaftlichen Methoden bestätigt werden konnten.
Drei Gruppen von Inhaltsstoffen sind für die wesentlichen Wirkungen zuständig: Die Schleimstoffe legen sich auf angegriffene Stellen und wirken daher im Rachenraum hustenreizlindernd. Die Gerbstoffe versiegeln entzündete Hautregionen und fördern deren Abheilung. Die Substanz Aucubin, mit der sich der Spitzwegerich beispielsweise vor Befall mit Krankheitserregern schützt, ist ein natürliches Antibiotikum. Aus dem Zusammenspiel dieser Stoffe resultiert der positive Effekt der Pflanze bei Husten, Hautentzündungen oder bei der Wundheilung.
Sowohl Kinder als auch Erwachsene können einen Tee aus Spitzwegerichkraut verwenden. Dazu werden eineinhalb Teelöffel getrocknetes Kraut (1,5 Gramm) mit 150 Millilitern kochendem Wasser übergossen und 10 bis 15 Minuten ziehen gelassen. Danach abseihen und mehrmals täglich eine frisch bereitete Tasse davon trinken. Der Aufguss enthält allerdings kein Aucubin mehr, da es bei Hitze zerstört wird. Besser eignen sich kalt hergestellte Presssäfte oder Auszüge, die man in vielen Fertigpräparaten aus der Apotheke findet. Mittlerweile ist Spitzwegerichextrakt auch in einzelnen Hautpflegeprodukten enthalten.