Dr. Karen Zoufal
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07.12.2020
Häufige und intensive Bewegung könnte Frauen helfen, die während der Menopause unter stärkeren Beschwerden wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen leiden. Das gilt auch für Frauen, die eine Krebsbehandlung hinter sich haben und daher schon früh in die Wechseljahre gekommen sind.
Einer neuen Studie zufolge sind Wechseljahresbeschwerden bei Frauen, die moderat oder intensiv Sport treiben, weniger stark ausgeprägt als bei Frauen, die nicht oder nur wenig körperlich aktiv sind. Dies berichten Forscher online in „Menopause“, dem Fachmagazin der Nordamerikanischen Menopause Gesellschaft. Es wurde außerdem beobachtet, dass Frauen, die beispielsweise wegen Brustkrebs behandelt wurden und stärkere Wechseljahresbeschwerden hatten, insgesamt einen ungesünderen Lebensstil hatten. Aus den Studienergebnissen folgern die Forscher, dass Sport auch bei der Krebsnachsorge eine wichtige Rolle spielen sollte. An der Studie hatten knapp 300 Frauen teilgenommen.
Wechseljahresbeschwerden können nach einer Strahlentherapie im Beckenbereich, einer Chemotherapie oder nach der Entfernung der Eierstöcke auftreten. Oft kommt es dann zu schwereren Symptomen als bei einem natürlichen Eintritt in die Wechseljahre. Auch manche Krebsmedikamente wie Tamoxifen können die Symptome verstärken, insbesondere Hitzewallungen.
Starke Wechseljahresbeschwerden und ein schlechteres seelisches Wohlbefinden sind aber auch bei gesunden Frauen mit einem sitzenden Lebensstil und geringer körperlicher Aktivität verbunden. „Diese Studie hebt einige der vielen bekannten Vorteile von Bewegung bei Frauen mit oder ohne Krebs hervor“, resümiert Dr. Stephanie Faubion, medizinische Direktorin der Nordamerikanischen Menopause Gesellschaft.