ZOU
|
02.06.2023
„Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache bei Frauen. Unterschätzen Sie die langfristigen Auswirkungen von Bluthochdruck nicht“, sagte Kardiologin Prof. Angela Maas. „Meine Botschaft an alle Frauen ist: Nehmen Sie Ihren Blutdruck ernst, kennen Sie Ihre Werte und überzeugen Sie Ihren Arzt, dass Sie eine Behandlung benötigen, wenn er zu hoch ist.“
Bluthochdruck führt bei Frauen häufig zu einer bestimmten Art von Herzschwäche, bei der der Herzmuskel versteift. Dafür gibt es nur wenige Behandlungsmöglichkeiten. „Wenn Sie Symptome wie Kurzatmigkeit, Müdigkeit und Ödeme im Alter ab 70 Jahren vermeiden möchten, müssen Sie bereits im mittleren Alter mit der Behandlung von Bluthochdruck beginnen. Wenn man 20 Jahre wartet, ist es zu spät“, warnte Maas.
Diese Symptome sind Warnzeichen
Besonders bei Frauen wird Bluthochdruck oft unterschätzt und unzureichend behandelt. Dabei verursacht Bluthochdruck durchaus Symptome. Diese können jedoch mit Wechseljahresbeschwerden, Angstzuständen oder Stress verwechselt werden. Dazu zählen Herzklopfen, Brustschmerzen, Schmerzen zwischen den Schulterblättern, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Ödeme, Schlafstörungen, Hitzewallungen und das Gefühl, der BH sei zu eng. „Wenn wir Bluthochdruck behandeln, verschwinden viele Symptome, die fälschlicherweise der Menopause zugeschrieben werden“, sagte Maas.
Sie rät dazu, den Blutdruck ab 40 jährlich zu messen, wenn es in der Familie Bluthochdruck gibt oder in einer Schwangerschaft Bluthochdruck auftrat. Frauen mit Präeklampsie sollten nach der Schwangerschaft mindestens zweimal im Jahr ihren Blutdruck kontrollieren. Frauen ohne Probleme während der Schwangerschaft und ohne familiäre Vorbelastung sollten mit der jährlichen Messung etwa im Alter von 50 Jahren beginnen, wenn sie in die Wechseljahre kommen. Frauen unter 80 Jahren sollten ärztlichen Rat einholen, wenn ihr systolischer (oberer) Blutdruck 130 mmHg oder höher beträgt, Frauen über 80 Jahren ab einem Wert von 150 mmHg.
Maas erklärte, dass man einiges selbst beitragen kann: „Ein gesunder Lebensstil ist auch wichtig, um Bluthochdruck vorzubeugen oder zu behandeln. Das bedeutet regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung, wenig Salz, nicht Rauchen, Übergewicht vermeiden oder abbauen und den Alkoholkonsum einschränken.“