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Thema der Woche: Kleine Brandverletzungen richtig versorgen

03.12.2015

Egal, ob es die Kerzen am Adventskranz oder der heiße Backofen nach dem Plätzchenbacken ist: In der Vorweihnachtszeit kann es bei Groß und Klein verstärkt zu kleineren Brandverletzungen kommen, die häufig stark schmerzen. Was Sie in diesen Fällen tun können, lesen Sie hier.

Der Landesapothekerverband Baden-Würrtemberg erklärt Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Verbrennungen.
Morgen ist es wieder soweit: Die zweite Kerze auf dem Adventskranz darf angezündet werden.
© Smileus - Fotolia

Die Haut kann bei einer starken Hitzeeinwirkung die hohe Temperatur schlecht ableiten. Bei Verbrennungen und Verbrühungen werden oberflächliche und tieferliegende Hautschichten angegriffen und Gewebe wird zerstört. Außerdem werden Entzündungsprozesse in Gang gesetzt. Verbrennungen ersten Grades gehen mit Hautrötungen und Schwellungen einher, bei Verbrennungen zweiten Grades kommt es auch zu einer Blasenbildung. Sehr schwere Verbrennungen gehen durch alle Hautschichten, zerstören das darunterliegende Bindegewebe, Muskeln und Sehnen – solche Verbrennungen dritten Grades gehören umgehend in ärztliche Behandlung.

Brandwunden nach Kontakt mit Feuer oder heißen Flächen sollten sofort unter nicht zu kaltem Wasser gekühlt werden, rät Wolf Kümmel, Vizepräsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg: „Das sollte ausdauernd für 10 bis 15 Minuten geschehen, je nachdem wie stark die Verbrennung war.“ Die Kühlung lindert den Schmerz der Verbrennung und sorgt auch dafür, dass die Hitze nicht in tiefere Hautschichten dringt und es so zum sogenannten „Nachbrennen“ kommt.

Kümmel rät jedoch davon ab, einen Eisbeutel direkt auf die gereizte, gerötete Haut legen. Die zu große Kälte würde das Gewebe rund um die Brandwunde noch zusätzlich schädigen. „Bitte vergessen Sie auch alte Hausmittel wie Mehl, Butter, Quark, Babypuder, Zahnpasta – das ist alles Quatsch und kann zu Entzündungen führen, wenn sich Brandblasen bilden und diese dann aufgehen“, so der Apotheker.

Spezielle Brand- und Wundgele kühlen die kleinen Brandverletzungen und sorgen durch Inhaltsstoffe wie Dexpanthenol oder Aloe vera dafür, dass die verbrannte Hautstelle sich beruhigt. Kümmel weiter: „Sie bilden auch einen dünnen Film über der Verbrennung und schützen die Haut so vor weiterer Reizung oder verhindern, dass Schmutz in die Wunde gelangt.“ Eine Brandwunde kann, wenn nötig, nach dem Kühlen mit einer sterilen Wundauflage abgedeckt werden. „Wichtig ist, dass die Auflage nicht fusselt oder flust. In Apotheken gibt es extra Verbandsets mit sterilen Kompressen und Verbandtüchern. Gerade, wer Kinder hat, sollte so ein Brandwundenpäckchen in der Hausapotheke haben.“

Auch die Brandblase sollte nicht geöffnet werden, denn auch sie erfüllt eine Schutzfunktion, erläutert der Apotheker weiter: „ Es besteht immer die Gefahr, dass das Öffnen der Blase zu einer Infektion führt. Darum im Normalfall die Brandblase einfach so lassen, gut abdecken und so polstern, dass kein Druckschmerz entsteht. Die Blase bildet sich im Heilungsprozess alleine wieder zurück.“ Wenn die Brandwunde größere Schmerzen auslöst, sollte neben der oberflächlichen Behandlung mit dem Brandgel auch ein Schmerzmittel eingenommen werden.

LAV Baden Würrtemberg/NK

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