Tipps für Senioren: Möglichst lange zu Hause wohnen

Im Alter noch zu Hause leben - das wünschen sich die meisten Deutschen. Mit einigen Zuschüssen und Förderprogrammen ist das möglich.

Die meisten Menschen möchten möglichst lange zu Hause leben.
Für einen barrierefreien Umbau der Wohnung gibt es verschiedene Förderprogramme.
© Jrg Lantelme - Fotolia

Die Deutschen hängen an ihrem Zuhause. Ein beständiges und vertrautes Lebensumfeld spielt vor allem in höherem Alter eine Rolle. Die meisten wollen in ihrer Wohnung bleiben, solange es geht. Dafür ist die Bereitschaft, das Zuhause altersgerecht umzubauen, ausgesprochen hoch. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie eines großen deutschen Immobilienunternehmens. Demnach gaben drei von vier der über eintausend Befragten an, ihre Wohnung bei Bedarf alters- oder behindertengerecht umbauen zu wollen.

Regionale Unterschiede

Die klare Tendenz, das eigene Zuhause im Bedarfsfall veränderten Umständen anzupassen, hängt weder vom Geschlecht der Befragten oder der Herkunft nach Ost und West ab. Regionale Unterschiede fallen dennoch auf: Die Thüringer, Bremer und Niedersachsen zeigten in der Umfrage die größte Bereitschaft, während in Hamburg, Baden-Württemberg und Brandenburg die geringste Bereitwilligkeit aller Bundesländer besteht. Doch selbst in der Hansestadt würden immer noch deutlich mehr als die Hälfte ihre Wohnung im Alter seniorenfreundlich umbauen.

Einzige Auffälligkeit beim Alter, aber nicht überraschend: Die jüngste Gruppe der Befragten, die 14- bis 29-Jährigen, setzen sich offenbar noch weniger mit diesem Thema auseinander. Mit einem Anteil von einem Drittel sprachen sich in dieser Altersgruppe die meisten gegen einen Umbau aus.

Singles halten sich zurück

Die Neigung dazu, die Wohnung altersgerecht umzubauen, hängt laut der Umfrage auch mit der Zusammenstellung des Haushalts zusammen. Die Singles unter den Befragten zeigen die geringste Tendenz. Desweiteren weist die Studie nach, dass altersgerechter Umbau am Ende auch eine Frage des Geldes ist: Je höher das Haushaltseinkommen, desto größer ist auch das Interesse an einem Umbau des Zuhauses.

Tipp der Redaktion: Es gibt Zuschüsse. So bietet die Pflegeversicherung eine finanzielle Hilfe für barrierefreie Umbaumaßnahmen, etwa für einen Treppenlift. Der Zuschuss beträgt bis zu 4.000 Euro pro Person. Maximal vier Bewohner können diese zusammenlegen. Zudem gewähren auch mehrere Bundesländer und einige Kommunen Zuschüsse.

Staatliche Förderprogramme

Zu den finanziellen Förderprogrammen zählt auch "Altersgerecht Umbauen" der Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW. Immobilienbesitzern gewährt es zinsgünstige Darlehen für Umbaumaßnahmen. "Mit dem KfW-Programm sollen Wohnbarrieren verringert und der Wohnkomfort erhöht werden", erläutert das Finanzinstitut. "Das Programm stellt zugleich sicher, dass die geförderten Umbaumaßnahmen technischen Mindestanforderungen genügen. Die ausführenden Fachunternehmen des Bauhandwerks sind oftmals auch beratend tätig."

Zuschüsse beantragen

Pro Wohneinheit bietet die KfW zinsgünstige Darlehen von bis zu 50.000 Euro an, um Barrieren zu reduzieren. Der Antrag dafür erfolgt über die eigene Hausbank. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit finanzierte bislang zu dem einen Zuschuss von bis 6250 Euro.

Auch Mieter können sich um diese Fördermöglichkeiten bemühen, müssen sämtliche Umbaumaßnahmen aber mit dem Vermieter absprechen. Das KfWFörderprogramm Altersgerecht Umbauen wurde im Rahmen der Haushaltsverhandlungen für das Jahr 2017 auf 75 Millionen Euro aufgestockt. Das sind rund 50 Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr. "Die Fortführung des stark nachgefragten Förderprogramms Altersgerecht Umbauen ist ein großer Erfolg", so das Fazit von Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesbauministerium. "Das Angebot an altersgerechten Wohnungen muss dringend erweitert werden, damit ältere Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt in ihrer vertrauten Umgebung leben können."

Peter Erik Felzer

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