Katrin Faßnacht-Lee
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18.07.2024
Klar, wer Urlaub in Deutschland macht, braucht sich keine Gedanken machen. Das Leitungswasser hierzulande ist gut untersucht und man kann damit bedenkenlos seinen Durst stillen. Ausnahmen gelten für manche Brunnen. Steht hier „Kein Trinkwasser“, gilt es dies besser zu befolgen. Das Wasser sprudelt hier in der Regel aus Quellen, die nicht von den öffentlichen Stellen untersucht wurden.
Wasserqualität in Europa: Nicht überall gleich
Auch in vielen anderen europäischen Ländern brauchen sich Urlauber über die Wasserqualität keine Sorgen zu machen. Eine gute Übersicht bietet der sogenannte Environmental Perfomance Index (EPI) der Universitäten Yale und Columbia. Er bewertet die Nachhaltigkeitsleistung von Ländern anhand verschiedener Indikatoren und gibt unter anderem Auskunft über die Kategorie Trinkwasser. Die höchste Wertung liegt bei 100. Alle zehn Länder, die weltweit den höchsten Score erreichen, liegen in Europa. Auch viele Staaten, deren Trinkwasser-Score unter dem Wert von 100 liegt, gelten als sicher. Dazu gehört beispielsweise auch Deutschland (98,6), Italien (97,8) oder Spanien (94,8). Die Trinkwasserqualität der Europäischen Union wird übrigens durch die EU-Trinkwasser-Richtlinie festgelegt. Sie soll dafür sorgen, dass Wasser für den menschlichen Gebrauch „genusstauglich und rein“ ist.
Doch nicht jedes Land in Europa erfüllt die Kriterien an sicheres Trinkwasser. Eine Übersicht bietet eine Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums, (Center for Disease Control and Prevention). Sie stuft die Trinkwasserqualität folgender europäischer (Urlaubs-)Länder als nicht sicher ein:
- Litauen
- Lettland
- Moldawien
- Rumänien
- Bulgarien
- Türkei
- Nordmazedonien
- Serbien
- Kosovo
- Bosnien-Herzegowina
- Albanien
Übrigens: Wenngleich die Wasserqualität in den meisten europäischen Urlaubsregionen zwar gut genug zum Trinken ist, kann der Geschmack stark variieren. Wer schon einmal in Mallorca oder anderen beliebten Küstenregionen unterwegs war, kennt das: Oft schmeckt das Wasser nach Chlor, das zur Aufbereitung verwendet wurde. Das Wasser lässt sich zwar ohne Bedenken zum Zähneputzen, Kochen oder für den Kaffee nutzen. Es schmeckt aber nicht besonders gut, sodass man zum Durstlöschen besser auf Mineralwasser aus Flaschen oder Kanistern setzt.
Sicher trinken weltweit
Wer eine Fernreise antritt, hat ein größeres Risiko in Ländern mit schlechter Trinkwasserversorgung zu landen. Insgesamt kann man sich weltweit nur in 50 Ländern auf gute Trinkwasserqualität einstellen. Da die meisten dieser Staaten in Europa liegen, bleiben nur wenige Reiseländer, in denen man morgens bedenkenlos seine Trinkflasche mit Leitungswasser auffüllen kann. Dazu gehören:
- Kanada
- USA
- Costa Rica
- Chile
- Neuseeland
- Australien
- Japan
- Südkorea
- Saudi Arabien
Wer in anderen Teilen von Süd- und Mittelamerika, Afrika oder Asien unterwegs ist, greift am besten immer auf abgefülltes Trinkwasser zurück. Ist das – zum Beispiel bei Rucksackreisen – nicht verfügbar, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, das Wasser selbst aufzubereiten. Die einfachste Methode ist das Abkochen. In der Regel reicht es, das Wasser eine Minute sprudelnd zu kochen, um Keime abzutöten. In Höhen über 2000 m empfehlen Experten eine Kochzeit von drei Minuten.
Da durch diese Methode weder Trübstoffe, Pestizide noch Schwermetalle beseitigt werden, empfiehlt es sich in vielen Fällen, das Wasser zusätzlich durch spezielle Filter sowie Desinfektionsmittel mit Chlor oder Silber aufzubereiten. Das Auswärtige Amt stellt für Reisende ein Übersichtsblatt mit verschiedenen Methoden zur Verfügung.
Quellen:
Mehr zur Wasserqualität im Podcast. Einfach hier anhören: