GesellschaftGesund leben

Jeder Zweite befürchtet Gesundheitsprobleme durch Trinkwasser

ZOU  |  02.09.2024

Mehr als die Hälfte der Erwachsenen weltweit rechnet damit, innerhalb der nächsten zwei Jahre ernsthafte Gesundheitsprobleme durch ihr Wasser zu bekommen. Das zeigt eine Umfrage aus 141 Ländern.

Frau, schenkt sich Wasser in ein Glas ein.
Viele Erwachsene zweifeln an der Sicherheit ihres Trinkwassers - selbst in Ländern mit hohen Qualitätsstandards.
© MediaRec/iStockphoto

Von 148.585 Personen rechneten 52 Prozent mit Gesundheitsschäden durch die Wasserversorgung – am höchsten waren die Zweifel an der Wasserqualität in Sambia, am niedrigsten in Singapur. Dabei rechneten Frauen, Menschen in Städten, Personen mit hohem Bildungsgrad und Personen mit geringem Einkommen eher mit Schäden durch ihr Trinkwasser.

Überraschend war, dass die Wahrnehmung von Korruption stark mit der Erwartung von Schäden durch das Trinkwasser zusammenhing, und zwar noch stärker als Faktoren wie die Infrastruktur oder das Bruttoinlandsprodukt.

Viele Amerikaner zweifeln an Trinkwasserqualität

Selbst in Ländern mit hohen Standards der Trinkwasserüberprüfung waren Zweifel an der Sicherheit des Wassers weit verbreitet, beispielsweise in den USA, wo 39 Prozent der Befragten mit Schäden durch ihr Trinkwasser rechneten.

Dieses Misstrauen in die Wasserqualität kann sich negativ auf die Gesundheit, Ernährung, das psychische und wirtschaftliche Wohlbefinden der Menschen auswirken – auch wenn es unbegründet ist und das Wasser Qualitätsstandards erfüllt.

„Wenn wir unser Wasser für unsicher halten, verwenden wir es nicht. Dann kaufen wir abgepacktes Wasser, das teuer und umweltschädlich ist, trinken Limonade oder andere zuckergesüßte Getränke, was den Zähnen und der Figur schadet“, sagte Prof. Sera Young von der Northwestern University in Evanston. Die Forschungsgruppe schlägt in dem Fachmagazin „Nature Communications“ deshalb vor, das Vertrauen der Öffentlichkeit ins Trinkwasser zu stärken – zum Beispiel durch die Veröffentlichung und Erläuterung der Ergebnisse von Trinkwasseranalysen oder die Bereitstellung von Wasserfiltern für den Fall, dass Verunreinigungen festgestellt werden.

Quelle: DOI 10.1038/s41467-024-51528-x

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