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26.09.2024
Die Forschenden betonen in dem Fachblatt „BMJ Global Health“, dass Wasser in Flaschen in den meisten Ländern nicht gesünder ist als Leitungswasser. Das liegt daran, dass für Wasser in Flaschen oft weniger strenge Qualitäts- und Sicherheitsstandards gelten als für Leitungswasser. Zudem können schädliche Chemikalien aus den Plastikflaschen ins Wasser übergehen, insbesondere wenn es lange gelagert wird oder Sonnenlicht und hohen Temperaturen ausgesetzt wird.
In Studien enthielten 10 bis 78 Prozent der Proben von Flaschenwasser Schadstoffe, darunter Mikroplastik, Weichmacher und Bisphenol A (BPA). Mikroplastik wurde bisher mit Zellstress, Fehlfunktionen des Immunsystems und Veränderungen des Blutfettspiegels in Verbindung gebracht, BPA mit gesundheitlichen Problemen wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Fettleibigkeit.
Die Herstellung von Plastikflaschen trägt erheblich zu den Treibhausgasemissionen bei, und die Entsorgung ist ebenfalls ein großes Problem: Plastikflaschen machen zwölf Prozent aller Plastikabfälle aus und sind der zweithäufigste Schadstoff in Meeren. Weltweit werden nur neun Prozent der Flaschen recycelt – der Rest landet auf Mülldeponien, in Verbrennungsanlagen oder wird in einkommensschwache Länder „exportiert“ und dort entsorgt.
Deutschland als Ausnahme
Was die Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen an Leitungs- und Flaschenwasser angeht, bildet Deutschland eine Ausnahme. Hier gibt es strikte Regelungen für die Qualitätsanforderungen an beide Wassersorten. Flaschenwasser gilt zudem als Lebensmittel und unterliegt entsprechenden gesetzlichen Regelungen. Ab 2025 soll Bisphenol A in der gesamten EU aus Plastikflaschen und anderen Verpackungen verbannt werden.
Quelle: DOI 10.1136/bmjgh-2024-015226