Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte sich die Wirkung der Uzarawurzel – Xysmalobium undulatum – gegen Durchfall vom südlichen Afrika bis nach Deutschland herumgesprochen. In Afrika wird Uzara noch gegen viele weitere Erkrankungen eingesetzt, unter anderem gegen Depressionen.
Diesen Ansatz fand eine Gruppe von Wissenschaftlern aus Dänemark, Polen und Südafrika so interessant, dass sie ihm eine Forschungsarbeit widmete. Im Fachmagazin "Journal of Ethnopharmacology" berichteten sie, dass sie die Hinweise auf eine antidepressive Wirkung sowohl im Tierversuch als auch bei biochemischen Tests bestätigen konnten. Der Forschergruppe zufolge blockierten alkoholische Extrakte aus der Uzarapflanze eine Struktur, die im Gehirn die Arbeit des Nervenbotenstoffs Serotonin beeinflusst. Auch zahlreiche moderne synthetische Arzneistoffe gegen Depressionen wirken nach diesem Prinzip. Weitere wissenschaftliche Studien müssen jedoch zeigen, ob die Wirkung des Uzaraextraktes ausreicht, um damit eines Tages Patienten gegen Depressionen behandeln zu können.
Bislang bleibt es in Deutschland bei der Zulassung des Arzneimittels gegen Durchfall. Forscher vermuten, dass die Inhaltsstoffe der Wurzel eine krampflösende Wirkung auf die Darmmuskulatur haben. Darüber hinaus dämpfen sie die übersteigerte Aktivität des Darms. Da Extrakte der afrikanischen Wurzel bitter schmecken, lindern sie auch die Übelkeit, die häufig zusammen mit Durchfall auftritt.