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24.07.2024
Eine pflanzenbasierte Ernährung ist offenbar auch eine Frage des Ausprobierens: Ein fleischloser Monat in den Mensen zweier Universitäten führte dazu, dass der Anteil der Fleischverkäufe auch in den beiden Monaten danach um sieben bzw. zwölf Prozent niedriger ausfiel als in der Zeit vor der Aktion, wobei die Besucherzahlen gleichbleibend waren. Viele Stammgästen entschieden sich anschließend häufiger für ein fleischloses Gericht. „Die Intervention scheint das Konsumverhalten der Gäste beeinflusst zu haben”, stellte Charlotte Klatt von der Universität Kassel fest, die die Studie zusammen mit Anna Schulze Tilling von der Universität Bonn durchgeführt hat.
Größeres vegetarisches Angebot gewünscht
In einer Befragung stellte sich heraus, dass viele Mensabesucher während des Aktionsmonats neue Gerichte für sich entdeckt haben, die sie auch später gern wieder aßen. Etwa die Hälfte der rund 900 Befragten befürworteten einen fleischlosen Monat im Jahr, drei Viertel einen Veggie-Tag pro Woche und vier von fünf würden sich ein größeres Angebot an veganen oder vegetarischen Speisen wünschen.
Jürgen Huber, Geschäftsführer des Studierendenwerks Bonn, sagte: „Der vegan-vegetarische Aktionsmonat war ein Angebot an alle, eine pflanzliche Ernährungsweise einfach mal auszuprobieren. Das ist offensichtlich gelungen. Die Ergebnisse freuen uns und ermutigen uns weiterzumachen. Wir befinden uns mit der Hochschulgastronomie in einem Transformationsprozess hin zu mehr Nachhaltigkeit. Auf dem Weg müssen wir unsere Gäste – die Studierenden und Beschäftigten der Universität – Schritt für Schritt mitnehmen. Ganz einfach: Weniger CO2 bedeutet weniger Fleisch.“
Quelle: ECONtribute Discussion Paper No. 315: Tastes Better than Expected: Post-Intervention Effects of a Vegetarian Month in the Student Canteen