08.04.2015
Schweißnasse Hände, ein rasender Puls und hektische Flecken im Gesicht: Vor einem Bewerbungsgespräch sind viele Menschen extrem aufgeregt. Forscher fanden jetzt heraus, was wichtig ist, um nicht zu ängstlich zu wirken und sich so den Weg zum Job zu verbauen.
Vor allem die Sprechgeschwindigkeit scheint demnach den Anschein von Angst und Nervosität zu vermitteln. Je weniger Wörter die Studienteilnehmer pro Minute sprachen, umso nervöser wirkten sie, berichten Amanda Feiler und Deborah Powell von der University Guelph in Kanada in der Fachzeitschrift Journal of Business and Psychology. Außerdem wurden ängstliche Job-Kandidaten häufig als weniger bestimmt eingeschätzt und strahlten weniger Wärme aus. Für alle, die zwar vor einem Vorstellungsgespräch Nervenflattern bekommen, sonst aber gut für einen Job geeignet wären, könnte es fatal sein, Angst auszustrahlen: Bewerber, die ängstlich wirken, würden oft nicht eingestellt, erläutern die Forscherinnen. Sie raten ängstlichen Job-Anwärtern daher, sich im Vorstellungsgespräch darauf zu konzentrieren, zwischenmenschliche Wärme auszustrahlen und freundlich und bestimmt aufzutreten.
Über andere Anzeichen von Nervosität, zum Beispiel Rotwerden oder nervöse Ticks wie ständiges Zurechtzupfen der Kleidung oder Herumrutschen, brauchen sich Job-Anwärter dagegen weniger Sorgen zu machen. Viel wichtiger sei der Gesamteindruck, den man hinterlasse, so das Fazit, das Feiler und Powell aus ihrer Studie ziehen. Die Wissenschaftlerinnen hatten genau beobachtet, wie sich ängstliche Menschen während eines Interviews verhielten, welche Signale sie aussendeten und wie dies bei anderen ankam. Hierfür hatten sie 125 Studenten während eines scheinbaren Vorstellungsgesprächs gefilmt und anschließend analysiert, welche Angewohnheiten, Hinweise oder Wesenszüge der Teilnehmer das Gefühl von Angst vermittelten.
HH