Wachstumsschmerzen: Wenn die Beine wehtun

"Wir werden immer größer, jeden Tag ein Stück." Nicht immer geht das Wachsen so mühelos wie in dem bekannten Kinderlied vor sich. Manchmal hat der Nachwuchs Schmerzen, wenn es mit der Körpergröße nach oben geht.

Kleines Mädchen mit Helm und ihr größerer Bruder sitzen auf einem Skateboard und rollen eine Straße hinab
© mauritius images

Eigentlich ist schon lange Schlafenszeit. Doch Laura findet an diesem Abend keine Ruhe. Sie legt sich im Bett von einer Seite auf die andere. "Was ist denn los?", fragt ihr Vater. "Papa, meine Beine tun so weh", antwortet die Siebenjährige. "Bist Du in der Schule hingefallen oder ist etwas im Hort passiert?" Die Zweitklässlerin schüttelt ihren Kopf. "Da war alles in Ordnung. Meine Beine fühlen sich nur so komisch an."

Jedes dritte Kind hat Wachstumsschmerzen

Kein Sturz, keine sichtbare Verletzung. Dann können Wachstumsschmerzen dahinter stecken. Mediziner bezeichnen damit vor allem nächtlich auftretende und kurz anhaltende Schmerzen, die vor allem in den Beinen auftreten. Das Paradoxe: Normales Wachstum verursacht keine Beschwerden bei Kindern und Jugendlichen. Trotzdem berichten kleine Patienten und ihre Eltern immer wieder über dieses Phänomen. Schätzungen zufolge leidet etwa jedes dritte Kind mehr oder weniger heftig unter Wachstumsschmerzen. Auch der Kinderarzt von Laura, den sie am kommenden Tag mit ihrem Vater sicherheitshalber besucht, kennt diese Symptome. Zunächst untersucht er die Beine, ob nicht doch eine Verletzung oder eine Erkrankung hinter den Schmerzen steckt. "Du wächst in einem Jahr rund fünf bis sechs Zentimeter. An einigen Tagen wächst Du besonders schnell, und das spürst Du dann in den Beinen", erklärt der Kinderarzt Laura.

Typisch für Wachstumsschmerzen

  1. Sie treten in den Abend- und Nachtstunden auf.
  2. Die meisten Kinder haben die Beschwerden erstmals im Vorschulalter.
  3. Es gibt keinen äußeren Anlass wie einen Sturz oder eine andere Verletzung.
  4. Viele Kinder können nicht sagen, wo es genau wehtut.
  5. Der Schmerz wechselt oft die Körperseiten.
  6. Der Schmerz tritt nicht unter Belastung auf.
  7. Morgens ist der Schmerz oft wie weggeblasen.

Ärzte rätseln über Ursache

Über die genaue Ursache rätseln die Mediziner noch. Es gibt keinen Test oder Untersuchung, die die Gründe für die Beschwerden herausfinden könnten. Einig zeigen sich die Ärzte aber darin, dass Wachstumshormone eine Rolle spielen. Die schüttet der Körper vor allem nachts aus. Deshalb ist es für Wachstumsschmerzen typisch, dass sie in den frühen Abend- und in den Nachtstunden auftreten.

"Falls es mal ein bisschen mehr wehtun sollte, kann Dein Vater Dir die Beine massieren oder eine Wärmflasche machen", erklärt Lauras Kinderarzt. Bei Bedarf können Eltern auch Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol geben. "Du musst Dir keine Sorgen machen", beruhigt er Laura. "Wachstumsschmerzen gehen meist schnell wieder vorbei."

Peter Erik Felzer

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