19.11.2013
Die männliche Nasengröße hat im Hinblick auf andere Körperteile schon so manchen beschäftigt. Doch ob gerade Nasen, gebogene Nasen, Stupsnasen oder Knollennasen – für sie alle gilt: Die von Männern sind im Durchschnitt um zehn Prozent größer als die von Frauen. Eine Erklärung für den Größenunterschied haben jetzt Wissenschaftler aus den USA gefunden.
Die Maße des Riechorgans von Männern und Frauen europäischer Herkunft sind demnach auf Unterschiede bei der Körperstatur und dadurch beim Energiebedarf zurückzuführen, berichten die Forscher im American Journal of Physical Anthropology. So haben Männer im Vergleich zu Frauen einen höheren Anteil an fettfreier Muskelmasse, die mehr Sauerstoff benötigt. Und eine größere Nase wiederum ermögliche es Männern, diesen Mehrbedarf an Sauerstoff einzuatmen und so die Muskeln mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen, erklären die Forscher.
Der Unterschied besteht allerdings nicht zeitlebens. Von der Geburt bis zum elften Lebensjahr etwa haben die Geschlechter noch ähnlich große Nasen. Dann jedoch, mit Beginn der Pubertät, ändere sich dies, so die Wissenschaftler. Bei Jungen wachse die Nase in dieser Wachstumsphase überdurchschnittlich stark und folge dabei einem ähnlichen Muster wie zum Beispiel dem Sauerstoffverbrauch, dem Grundumsatz oder dem täglichen Energieverbrauch, so die Forscher. Der Grund: Jungen legen in diesem Lebensabschnitt deutlich mehr an fettfreier Muskelmasse zu als Mädchen.
Die Ergebnisse liefern damit auch eine mögliche Erklärung, warum wir heute kleinere Nasen haben als unsere Vorfahren, zum Beispiel die Neandertaler. Diese besaßen mehr Muskelmasse und benötigten daher auch größere Nasen. Für diese Theorie spreche zudem, dass auch Brustkorb und Lungen des Menschen heute kleiner seien als in grauer Vorzeit.
HH