13.03.2012
Rotes Fleisch steht schon länger in dem Verdacht, Volkskrankheiten wie die Zuckerkrankheit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs zu fördern. Die amerikanischen Wissenschaftler haben nun Daten von über 120.000 Menschen analysiert, die sie über 28 Jahre immer wieder nach ihren Ernährungsgewohnheiten befragt hatten. Im Verlauf des Beobachtungszeitraumes waren fast 24.000 der Testpersonen verstorben, darunter fast 6.000 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und fast 9.500 an Krebs.
Die Wissenschaftler konnten dabei einen klaren Zusammenhang zwischen der Ernährung der Testpersonen und ihrer Sterblichkeit ziehen. Je mehr rotes Fleisch die Probanden verzehrten, desto größer war ihr Risiko, in den nächsten Jahren zu versterben. Insgesamt erhöhte der durchschnittliche Konsum von nur einer Portion rotem Fleisch am Tag die Sterblichkeitsrate um zwölf Prozent. Dabei war das Risiko umso höher, je stärker das Fleisch verarbeitet war. Eine Portion rotes Fleisch entspricht einem unverarbeiteten Stück Fleisch von 85 Gramm oder beispielsweise zwei Scheiben Speck (13 Gramm), einem Hot-Dog (45 Gramm) und einer Scheibe Salami (28 Gramm).
Bei Menschen, die das Fleisch gegen Geflügel, Fisch, Gemüse, Nüsse, fettarme Milchprodukte oder Vollkornprodukte ersetzten, trat genau das Gegenteil ein. Eine Portion Fisch am Tag reduzierte das Risiko für einen baldigen Tod um sieben Prozent, eine Portion Geflügel um 14 Prozent, eine Portion Nüsse sogar um 19 Prozent. Auch Gemüse, Vollkorn- und fettreduzierte Milchprodukte reduzierten die Sterblichkeit um zehn beziehungsweise 14 Prozent. Insgesamt haben die Experten errechnet, dass etwa 9,3 Prozent der krankheitsbedingten Todesfälle bei den Männern und 7,6 Prozent bei den Frauen vermeidbar wären, wenn sie nicht mehr als eine halbe Portion rotes Fleisch am Tag verzehrten.
KK