Baby & FamilieBeratung

Wie man Kindern hilft, Medikamente einzunehmen

ZOU  |  25.07.2022

Kinder lehnen Medikamente häufig ab, weil sie Geschmack und Konsistenz nicht mögen oder Tabletten einfach nicht herunterbekommen. Die Spezialistin Emily Glarum vom Kinderkrankenhaus Los Angeles erklärt, warum es dennoch nicht sinnvoll ist, seinem Kind Medizin „unterzujubeln“, und gibt Tipps für eine möglichst stressfreie Einnahme.

Vater, gibt seinem Kind einen Löffel Medizin.
Nicht immer ist es so einfach, Kindern ihre Medizin zu geben.
© Halfpoint/iStockphoto

Wenn ein Kind sich weigert, Medizin zu nehmen, hängt der Haussegen schnell schief. Trotzdem ist es keine gute Lösung, sie einfach in einem Esslöffel Apfelmus, Pudding oder einem Smoothie zu verstecken. Denn wenn das herauskommt, kann das Vertrauen des Kindes erschüttert werden und eine Skepsis gegenüber Nahrungsmitteln entstehen. Die Kinderärztin Emily Glarum gibt folgenden Rat:

1. Geben Sie Medizin direkt: „Wir fördern Ehrlichkeit. Das Verstecken von Medikamenten in Lebensmitteln kann dazu führen, dass sich Kinder ausgetrickst fühlen“, sagt sie. Man kann Medikamente mit Lebensmitteln kaschieren, sollte dabei aber ehrlich sein: „Stellen Sie sicher, dass Kinder sich dessen bewusst sind, und erklären Sie verständlich, warum sie das Arzneimittel brauchen. Zum Beispiel ‚damit fühlen sich deine Knie besser‘ oder ‚wir versuchen, deinem Magen zu helfen‘.“

2. Kleine Portionen: Eine andere Möglichkeit besteht darin, Medizin nach und nach in kleinen Mengen zu dosieren, anstatt alles auf einmal zu geben. „Lassen Sie jeder Mini-Dosis etwas Wasser folgen oder ein anderes Getränk, das Ihr Kind mag“, rät Glarum. Zwischendurch kann man als Belohnung für die Einnahme eine kleine, unterhaltsame Ablenkung bieten – zum Beispiel Malen oder einen Legostein an einem Bauwerk ergänzen. Bei Säuglingen kann man einzelne Tropfen des Arzneimittels mit einer Pipette zwischen Wange und Zunge geben, bis die volle Dosis erreicht ist.

3. Routinen entwickeln: Eine feste „Medizinzeit“, die in den üblichen Tagesablauf integriert ist, trägt dazu bei, dass die Einnahme zur Gewohnheit wird. So ist sie keine unangenehme Überraschung mehr.

4. Wahlmöglichkeiten geben: Dass verschriebene Medikamente eingenommen werden müssen, ist keine Frage. Dennoch kann man es seinem Kind leichter machen, indem man es wählen lässt: Möchtest Du einen kleinen Becher oder sollen wir die Medizin in den Mund spritzen? Möchtest Du die Kapsel mit Wasser oder Saft herunterspülen?

5. Üben: Das Schlucken von Tabletten und Kapseln ist nicht einfach. Man kann z. B. mit kleinen Deko-Streuseln oder Mini-Schokolinsen üben und nach und nach größere Süßigkeiten schlucken lassen, die der Größe der Tablette entsprechen.

6. Einen Strohhalm verwenden: Das Saugen am Strohhalm lenkt einerseits vom Medikament ab und kann andererseits eine ausreichend starke Kraft erzeugen, um die Pille in den Hals des Kindes zu spülen.

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