Hamamelis virginiana lautet der botanische Name der Zaubernuss, der andeutet, dass die Pflanze ursprünglich im Nordosten der USA, im Bundesstaat Virginia, beheimatet ist. Obwohl die Indianer die Pflanze schon zur Wundheilung einsetzten, kam sie im 18. Jahrhundert als Zierstrauch nach Mitteleuropa. Auch heute noch findet man die Zaubernuss in vielen Grünanlagen, da sich ihre gelben Blüten im Herbst und Winter öffnen, wenn andere Pflanzen längst alle Blätter verloren haben.
Die Rinde und die Blätter der Zaubernuss enthalten einen hohen Anteil an Gerbstoffen. Bei örtlicher Anwendung auf Wundflächen oder Schleimhäuten wirken sie zusammenziehend, so dass der Blutfluss schneller gestoppt wird und sich das Gewebe verdichtet. Bakterien können dann nicht mehr so einfach in die Haut eindringen, und auch Schmerzen und Juckreiz werden durch die Gerbstoffe leicht betäubt. Diese Effekte der Zaubernuss macht man sich zu Nutze, wenn Extrakte aus Rinde und Blättern heute in Salben und Cremes bei leichten Hautverletzungen oder gegen entzündliche Hauterkrankungen zum Einsatz kommen. Auch in Zäpfchen gegen Hämorrhoiden werden Hamamelisextrakte verarbeitet.
Innerlich angewendet helfen die Gerbstoffe der Zaubernuss gegen akuten Durchfall. Eine Teezubereitung der Blätter ist jedoch relativ schlecht verträglich und wird daher zu diesem Zweck kaum verwendet.