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06.08.2024
Durch einen gesunden Lebensstil und medizinische Vorsorge könnten 45 Prozent der Demenzerkrankungen verzögert oder verhindert werden. Dies berichten Forschende im renommierten Fachmagazin „The Lancet“. Sie haben mit dem Cholesterinspiegel und dem Sehvermögen zwei weitere Faktoren entdeckt, die sich auf das Demenzrisiko auswirken.
14 Risikofaktoren für Demenz
Die Zahl der bekannten Risikofaktoren für Demenz erhöht sich damit von 12 auf 14:
schlechtes Hören
schlechte Sehkraft
- hoher Cholesterinspiegel
- Depression
- Kopfverletzungen
- Diabetes Typ 2
- Bluthochdruck
- starkes Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Rauchen
- übermäßiger Alkoholkonsum
- geringer Bildungsgrad
- soziale Isolation
- Luftverschmutzung
Brille kann das Demenzrisiko senken
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Sehhilfen das Demenzrisiko um zwei Prozent senken könnten – doch mehr als zwölf Prozent der über 50-Jährigen haben unbehandelte Sehschwächen. Menschen, die schlecht sehen oder hören, sind sozial oft weniger aktiv. Dadurch wird das Gehirn weniger stimuliert, und das Alzheimer-Risiko steigt.
Ein zu hoher Cholesterinspiegel trägt durch Ablagerungen in den Blutgefäßen zu einer anderen Form von Demenz bei, der vaskulären Demenz. Werden Medikamente eingenommen, die den Cholesterinspiegel senken, schützt dies folglich auch vor Demenz.
„Wenn wir ein gesundes und aktives Leben führen, uns regelmäßig bewegen, soziale Kontakte pflegen und medizinische Risikofaktoren wie Sehschwäche, Schwerhörigkeit, Bluthochdruck und Cholesterinwerte behandeln lassen, dann haben wir schon sehr viel dafür getan, um unser persönliches Demenzrisiko zu senken“, erklärte Dr. Anne Pfitzer-Bilsing von der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative.
Quelle: DOI 10.1016/S0140-6736(20)30367-6