Arzneimitteldatenbank

Arteriosklerose

Was ist das? - Definition
Veränderungen in und an den Wänden der Blutgefässe, welche die betroffenen Gefässe zunehmend einengen und mit der Zeit völlig verschliessen können.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Arterienverkalkung
  • Arterielle Verschlusskrankheit (AVK)


Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Arteriosklerose ist eine sehr häufige und gefährliche Erkrankung. 50 Prozent der Todesfälle in den Industrienationen sind auf Folgen dieser Gefässveränderungen zurückzuführen. Sie beginnt mit kleinen Verletzungen der innersten Arterienschicht. Im Bereich der Schädigung lagern sich verschiedene Substanzen ab, und zwar nicht, wie man wegen des landläufigen Namens Arterienverkalkung vermuten könnte nur Kalk, sondern auch Fette und Blutplättchen. Die Ablagerungen führen langfristig zur Gefässeinengung.
Viele Faktoren begünstigen die Entwicklung einer Gefässverkalkung:

  • Erhöhter Blutdruck: Wenn er lange Jahre schon besteht, kann es durch die ständige Druckbelastung auf die Gefässwände zu den auslösenden Verletzungen kommen.
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit): Es kommt nicht selten schon in recht jungen Jahren zu Gefässeinengungen.
  • Erhöhte Blutfette: Sie steigern das Risiko einer Arterienverkalkung, weil sich das Fett in den Gefässen ablagert.
  • Das Alter: Mit dem Alter kommt es zum Elastizitätsverlust der Gefässe, da die elastischen Fasern verschwinden und durch starres Bindegewebe ersetzt werden.
  • Rauchen: Es schädigt auf lange Sicht die Gefässe.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Arterienverkalkung ist ein chronischer Prozess, der meist erst nach Jahren zu Beschwerden führt. Sind die Gefässe verengt, kann das Versorgungsgebiet des Gefässes nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Abhängig davon, welche Arterien durch die Arteriosklerose betroffen sind, kommt es zu Veränderungen an den von ihnen versorgten Organen mit den entsprechenden Beschwerden. Da es sich meist um ein Gefässleiden handelt, das nicht nur eines, sondern viele verschiedene Gefässe betrifft, leiden Patienten oft an mehreren Folgeerkrankungen.
Am häufigsten kommt es an folgenden Organen zur Arterienverkalkung und dem entsprechenden Krankheitsbild:

  • Sind die Herzkranzgefässe des Herzens eingeengt, der Mediziner bezeichnet dies als koronare Herzkrankheit. Es kommt bei körperlicher oder psychischer Belastung zu Schmerzen in der Herzgegend, den Angina pectoris - Anfällen.
  • Bei Verengungen der Beinarterien sind Beinschmerzen beim Gehen typisch. Im fortgeschrittenen Stadium spricht der Arzt von einer arteriellen Verschlusskrankheit.
  • Viele alte Menschen beklagen Schwindelgefühle. Auch sie können Zeichen für eine Arteriosklerose und zwar der Verkalkung der kleinen Gefässe im Gehirn sein.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Nimmt die Arterienverkalkung zu, erhöht sich im Laufe der Zeit die Gefahr von Komplikationen ganz erheblich. Je nachdem, welches Organ betroffen ist, können sich typische Komplikationen entwickeln:

  • Am Herzen kommt es zum Herzinfarkt, wenn eines der Herzkranzgefässe plötzlich vollständig verschlossen ist.
  • Eine sehr häufige Folge der Arteriosklerose der Herzgefässe ist die Herzschwäche. Denn wenn das Herz lange Zeit nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, nimmt die Herzleistung ab. Es kommt zur Rechts- oder Linksherzschwäche. Sind beide Herzhälften schwach, so spricht man von einer globalen Herzschwäche.
  • Lösen sich Teile der Gefässablagerungen, werden sie mit dem Blut weitertransportiert bis sie in kleineren Gefässen hängen bleiben und diese vollständig verstopfen (eine so genannte Embolie). Folge kann ein Absterben des betroffenen Beines oder Organs sein.
  • Kommt es im Gehirn zu solch einer Arterienverstopfung, resultiert ein Schlaganfall.
  • Besonders in der Aorta, der grössten Arterie unseres Körpers, kann sich durch die Gefässwandschädigung im Laufe der Jahre eine Aussackung der Arterienwände, ein so genanntes Aneurysma, bilden. Nimmt die Grösse dieser Aussackung zu, besteht die Gefahr, dass es platzt.
  • Sind die Nierengefässe durch eine Arterienverkalkung eingeengt, kann sich eine chronische Nierenschädigung entwickeln.


Verhaltenstipps

  • Bestehende Blutgefässveränderungen bilden sich nur selten zurück. Die einzige Chance, den Krankheitsprozess abzubremsen, ist die konsequente Besserung der Risikofaktoren. Das bedeutet, dass ein hoher Blutdruck, eine Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfette behandelt werden müssen. Auf Nikotin ist zu verzichten.
  • Zur Vorbeugung der Arterienverkalkung sind eine ausgewogene und fettarme Ernährung sowie regelmässige Bewegung wichtig.
  • Treten bei körperlicher Belastung Schmerzen in der Herzgegend oder den Beinen auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.


Bearbeitungsstand: 01.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)


Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Die Datenbank enthält keine homöopathischen und anthroposophischen Arzneimittel.

 

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