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Diabetische Nephropathie

Was ist das? - Definition
Bei einer langjährig bestehender Zuckerkrankheit kann es zu Nierenschädigungen kommen. Diese Nierenschädigungen werden im medizinischen Fachausdruck als Diabetische Nephropathie bezeichnet.



Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Bei jahrelanger Zuckerkrankheit kommt es häufig zu Komplikationen, deren Ursachen in einer Schädigung grosser und kleiner Blutgefässe liegen. Die Zuckermoleküle verbinden sich mit Eiweisskörpern und lagern sich in den Innenwänden der Blutgefässe ab. Langfristige Folge ist eine Gefässverengung. Sind die kleinen Blutgefässe als Folge davon nicht mehr vollständig offen, kommt es zur verminderten Durchblutung von Organen, die viele kleine Blutgefässe enthalten, wozu vor allem die Augen und die Nieren gehören.
An den Nieren führt die Zuckererkrankung vor allem zu einer Schädigung der Nierenkörperchen, jenem Teil der Niere in denen der Urin gefiltert wird. Nach durchschnittlich 25 Jahren Erkrankungsdauer entwickeln ca. 35 Prozent aller Diabetiker eine diabetische Nephropathie, Typ I-Diabetiker sind häufiger betroffen als Typ II-Diabetiker.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Das erste Zeichen einer beginnenden Nierenschädigung bei der Zuckerkrankheit ist eine Erhöhung des Eiweissgehaltes im Urin. Da man davon nichts merkt, ist die diabetische Nephropathie meist ein so genannter Zufallsbefund, das heisst im Rahmen einer Routineuntersuchung wird der erhöhte Wert im Urin festgestellt. Es handelt sich dabei jedoch meist nicht um einen reinen Zufall, da bei Diabetikern in der Regel routinemässig immer wieder die Nierenwerte geprüft werden.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Durch eine gute Blutzuckereinstellung lässt sich eine diabetische Nephropathie positiv beeinflussen. Ebenfalls sollte ein zu hoher Blutdruck gut behandelt werden, da diese zusätzliche Belastung die Nierenschädigung fördert. Schreitet die Nierenerkrankung allerdings fort, kommt es mit den Jahren zum Funktionsverlust der Nieren und die Betroffenen müssen zur Dialyse, der Blutwäsche. Leider ist dies nicht selten der Fall, in Deutschland sind über 50 Prozent aller dialysepflichtigen Patienten Diabetiker. Heilung ist hier nicht mehr möglich, als Alternative bleibt nur die Nierentransplantation, die Einpflanzung einer gespendeten Niere.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Eine Nierenschädigung kann durch zahlreiche Ursachen oder Erkrankungen bedingt sein. Dazu gehören:

  • Die Glomerulonephritis, eine Entzündung der Nierenkörperchen
  • Arteriosklerose, bei der auf Grund der Gefässverengung die Niere nicht mehr ausreichend durchblutet ist; sie ist die häufigste Ursache einer Nierenschädigung im Alter
  • Ein jahrelang erhöhter Blutdruck
  • Wiederkehrende oder nicht ausreichend behandelte Nierenbeckenentzündungen; sie kann über die Jahre zur Schrumpfung der Nieren und deren Funktionsverlust führen


Verhaltenstipps

  • Diabetiker sollten regelmässig (mindestens einmal jährlich) ihren Urin auf den Eiweissgehalt untersuchen lassen; nur so kann eine Nierenschädigung frühzeitig entdeckt werden.
  • Um Spätschäden einer Zuckererkrankung zu vermeiden ist eine gute Blutzuckereinstellung enorm wichtig.
  • Empfehlenswert ist eine eiweissarme Kost, da eine erhöhte Eiweisszufuhr die Nieren zusätzlich schädigt.

Da der diabetischen Nephropathie Gefässveränderungen im Sinne einer Arteriosklerose zugrundeliegen, sollten alle weiteren Risikofaktoren einer Gefässverkalkung vermieden oder gebessert werden. Folgende Massnahmen sind besonders wichtig:

  • Nicht rauchen
  • die Blutfettwerte regelmässig kontrollieren lassen
  • eine ausgewogene Ernährung
  • bei Kälte keine bauchfreie Kleidung


Bearbeitungsstand: 02.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)


Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Die Datenbank enthält keine homöopathischen und anthroposophischen Arzneimittel.

 

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