06.10.2015
Wer sich darauf einlässt, Teller, Tassen und Besteck besonders achtsam zu säubern, baut Stress ab – zu diesem Ergebnis kommen US-amerikanische Wissenschaftler. Für die Studie hatten sich 50 Teilnehmer als freiwillige Tellerwäscher zur Verfügung gestellt. Das Ergebnis: Bei achtsamen Tellerwäschern, die während des Abwaschens den Duft des Spülmittels bewusst wahrgenommen hatten, die Wärme des Wassers und wie sich das Geschirr in ihren Händen anfühlte, ging die Nervosität um 27 Prozent zurück. Gleichzeitig nahm die Inspiration bei ihnen zu – im Vergleich zu Teilnehmern, die das Abwaschen lediglich als Pflichtaufgabe sahen. Das berichten die Wissenschaftler im Fachblatt Mindfulness.
„Es hat mich interessiert, ob diese ganz alltägliche und banale Tätigkeit dazu genutzt werden kann, eine achtsame Geisteshaltung einzunehmen und so das eigene Wohlbefinden zu verbessern“, sagt Studienautor Adam Hanley. Achtsamkeit ist eine meditative Methode, bei der die Aufmerksamkeit gezielt auf Gedanken, Sinneseindrücke und Gefühle im aktuellen Moment gelenkt wird. Der Studie zufolge könnte diese Methode bei verschiedensten Alltagstätigkeiten angewendet werden – auch bei solchen, die vielleicht nicht so viel Spaß machen und eher als lästige Pflicht empfunden werden.
HH