Dr. Karen Zoufal
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15.12.2020
Normalerweise wird mit einem Belastungs-EKG gemessen, ob das Herz gesund ist. Das spanische Team um Dr. Jesús Peteiro vom Universitätsklinikum A Coruña hat nach einer einfacheren Methode gesucht und diese auch gefunden: Etwa 58 Prozent der Testpersonen, die für vier Treppen mit 60 Stufen mehr als eineinhalb Minuten benötigten, hatten bei genauerer Untersuchung eine auffällige Herzfunktion. Bei Personen, die die Treppen in weniger als einer Minute geschafft hatten, war dies nur bei 32 Prozent der Fall. Dies berichten die Wissenschaftler auf dem europäischen Kongress für kardiale Bildgebung, der in diesem Jahr online stattgefunden hat.
Zunächst hatten die Forscher den Energieverbrauch und darüber indirekt die Leistungsfähigkeit der 165 Patienten auf einem Laufband ermittelt, indem das Tempo nach und nach gesteigert wurde, bis die Teilnehmer erschöpft waren. Dies verglichen sie nach einer Pause von 15 Minuten mit der Zeit, die die Personen für das Treppensteigen benötigten. Dabei zeigte sich, dass diejenigen, die auf dem Laufband einen hohen Energieverbrauch erreichten, auch beim Treppensteigen schneller waren.
Schon aus früheren Studien ist bekannt, dass Menschen, die bei Belastung einen höheren Energieverbrauch erreichen, länger leben. Da die Ergebnisse vom Treppensteigen mit denen aus gängigen Belastungstests beim Arzt korrelieren, gehen die Forscher davon aus, dass diese einfache Messung dabei helfen könnte, Personen zu identifizieren, die beim Arzt genauer untersucht werden sollten.