JB
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17.01.2023
Für die Studie wurden 1109 gesunde Teilnehmer über einen Zeitraum von 13 Jahren beobachtet. Ihre Essgewohnheiten ermittelten die Wissenschaftler mithilfe eines Fragebogens. Nach durchschnittlich 13 Jahren wurden sie auf verschiedene Parameter untersucht, die auf eine Verschlechterung der Herzgesundheit hindeuten. So versteiften sich die Arterien von Teilnehmern, die Probleme mit emotionalem Essen hatten, in diesem Zeitraum stärker als von Menschen mit normalem Essverhalten. Zusätzlich hatten sie ein um 38 Prozent erhöhtes Risiko, eine diastolische Dysfunktion zu erleiden. Stress im Alltag trug ebenfalls dazu bei.
Steife Arterien und ein damit verbundener Anstieg der Pulswellengeschwindigkeit stehen mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfällen in Zusammenhang. Bei einer diastolischen Dysfunktion entspannt sich das Herz nach einer Kontraktion nicht mehr ausreichend. Dadurch steigt das Risiko, an einer Herzinsuffizienz zu erkranken.
Emotionales Essen kennen viele vielleicht eher als „Stressessen“ oder „Frustessen“. Man isst dabei nicht, um Reize seines Magens zu befriedigen, sondern die seines Gehirns. Meist wird dabei eher zu ungesunden Lebensmitteln wie Schokolade oder Chips gegriffen. Der Gegenpol zum emotionalen Essen ist das sogenannte intuitive Essen. Dabei lernt man, genau auf den eigenen Körper zu hören und dessen Bedürfnisse zu registrieren. Wer Hunger hat, der isst – wer satt ist, nicht. Dabei gilt es, körperliche Signale klar zu erkennen und von emotionalen Faktoren zu unterscheiden. Studienautor Professor Nicolas Girerd sagt: „Auch achtsames Essen kann helfen die Gewohnheiten zu durchbrechen. Das bedeutet sich Zeit zum Essen zu nehmen, im Moment zu sein und sich bewusst zu sein, was man tut.“ Also beim Essen das Smartphone bei Seite legen und den Fernseher noch ausgeschaltet lassen.
Quelle: DOI 10.1093/eurjpc/zwac287