17.04.2012
Kompetente Arzneimittelfachleute und Lotsen im Gesundheitswesen. So sehen die Befragten die Apotheker. Und wenn es nach den Verbrauchern geht, soll das auch so bleiben, so eine Kernaussage der Studie "Zukunft der Apotheke". Bereits heute ist die Apotheke für knapp 60 Prozent der Verbraucher erste Anlaufstelle bei leichteren Gesundheitsbeschwerden – Tendenz steigend. Über zwei Drittel der Befragten glauben, dass der Apotheker für die eigene Gesundheit immer wichtiger wird, weil die ärztlichen Gesundheitsleistungen immer weiter gekürzt werden.
Die Studie "Apotheke der Zukunft" wurde auf Initiative der nordrhein-westfälischen Apothekerkammern und Apothekerverbänden durchgeführt. Das Kölner Institut für Handelsforschung hat dazu 1.006 Personen im Alter von 18 bis 75 Jahren befragt. Mehr als 80 Prozent von ihnen sehen in der Apotheke einen Ort, an dem man sich Zeit für ihre individuellen Bedürfnisse nimmt. Zudem bezeichnen Apothekenkunden die Beziehung zum Apotheker und seinem Team als vertrauensvoll.
Dies zeigt der hohe Anteil der Kunden, die eine Stammapotheke besitzen. 79 Prozent der Verbraucher haben eine – bei älteren Menschen steigt der Wert sogar auf 92 Prozent. Damit die Beratung in der Apotheke diskret erfolgen kann, fordern zwei Drittel der Verbraucher eine bessere Trennung der Beratungs- und Kassenbereiche in der Apotheke.
Rund jeder Dritte wünscht sich, dass die Apotheken ihr Serviceangebot weiter ausbauen. Punkten können sie oft mit heute schon bekannten Leistungen. Die Studie nennt zum Beispiel Liefer- und Botendiensten sowie die Messung von Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin. Neben der Durchführung von Gesundheits-Check-ups steht zudem die Möglichkeit, Arzneimittel auf der Apotheken-Homepage vorzubestellen, ganz oben auf der Wunschliste.
Auch neuartige Serviceangebote stehen bei den Befragten hoch im Kurs. So können sich drei Viertel vorstellen, dass sich Apotheken künftig in enger Abstimmung mit dem Arzt um die Rezeptverlängerung kümmern. Generell birgt die Kooperation von Ärzten und Apothekern aus Sicht der Verbraucher noch Potenzial: Vier von fünf Befragten wünschen sich eine stärkere Zusammenarbeit der beiden Heilberufe, um Unsicherheiten und Gefahren der Arzneimitteltherapie vorzubeugen.
PEF