Antacida
Antacida neutralisieren oder binden einen Teil der Salzsäure im Magen. Sie dienen zur Behandlung vorübergehender säurebedingter Beschwerden wie Sodbrennen. Häufig verwendet man Kautabletten oder Suspensionen in kleinen Portionsbeuteln. Sie enthalten zum Beispiel Magnesiumoxid oder -hydroxid, Aluminiumhydroxid, Magaldrat, Hydrotalcid oder Calcium- und Magnesiumcarbonat. Bei andauernden Beschwerden muss man einen Arzt aufsuchen.
Antidiarrhoika
Antidiarrhoika sind Mittel gegen Durchfall. Medizinische Kohle wirkt durch ihre große Oberfläche, mit der sie Giftstoffe zu binden vermag. Gerbstoffe wirken zusammenziehend auf die Darmschleimhaut. Aus Hefen gewonnene Saccharomyces-boulardiihaltige Arzeimittel unterstützen die Darmflora in ihrer Abwehr gegen krankmachende Erreger. Loperamid hemmt die überschießende Darmbewegungen. Spezielle Mischungen aus Salzen und Zucker, sogenannte Elektrolyt-Glukose-Mischungen, halten das Wasser im Darm fest und geben dem Körper verloren gegangene Nährstoffe zurück.
Laxanzien
Abführmittel, die Fachleute auch Laxanzien nennen, beschleunigen oder erleichtern eine Darmentleerung. Ihre Wirkung beruht zumeist darauf, dass sie die Aufnahme von Wasser aus dem Darm ins Gewebe verhindern (sogenannte antiresorptive Wirkung) oder der Einstrom von Wasser in den Darm gesteigert wird (hydragoge Wirkung). Beides sorgt dafür, dass sich das Stuhlvolumen erhöht und so die Darmbewegung angeregt wird. Verwendet werden Quellmittel (Leinsamen, Flohsamen, Macrogol), chemische Substanzen (Bisacodyl, Natriumpicosulfat), Laxanzien pflanzlichen Ursprungs (Aloe, Sennes, Faulbaumrinde, Rizinusöl), verschiedene Zucker (Milchzucker, Laktulose) oder schwerlösliche Salze (Glaubersalz, Bittersalz). Laxanzien – außer Quellmittel und abführende Zucker – sollten nicht regelmäßig verwendet werden, da der Körper mit der Flüssigkeit auch Salze verliert und darüber hinaus ein Gewöhnungseffekt eintreten kann.
Prokinetika
Sogenannte Prokinetika beschleunigen die Magenentleerung und gleichzeitig die Dünndarmpassage. Sie werden bei verschiedenen Formen von Entleerungsstörungen des Magens eingesetzt, wie sie zum Beispiel bei einer Migräne auftreten. Da sie ihre Wirkung über das Gehirn entwickeln, sind sie verschreibungspflichtig. Man verwendet Metoclopramid, Cisaprid oder Bromoprid.