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25.04.2024
Die Sterblichkeitsrate für Patientinnen betrug 8,15 Prozent, wenn sie von Ärztinnen behandelt wurden – im Vergleich zu 8,38 Prozent, wenn sie von einem Arzt behandelt wurden. Bei Patienten war der Unterschied mit 10,15 im Vergleich zu 10,23 Prozent weniger deutlich, aber auch hier hatten die Ärztinnen die Nase vorn. Ein ähnliches Muster war bei Wiedereinweisungen in Krankenhäuser zu beobachten.
Eigentlich sollte es solche Unterschiede nicht geben, sagte der Internist Dr. Yusuke Tsugawa: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Ärztinnen und Ärzte unterschiedlich praktizieren und dass diese Unterschiede einen Einfluss auf die Gesundheitsergebnisse der Patienten haben. Weitere Untersuchungen zu den Gründen […] haben das Potenzial, die Behandlungsergebnisse für die Patienten insgesamt zu verbessern.“
Möglich wäre, dass Ärzte die Schwere der Erkrankung insbesondere bei Frauen eher unterschätzen: Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Ärzte Schmerzen, Magen-Darm- und Herz-Kreislauf-Symptome sowie das Schlaganfallrisiko ihrer Patientinnen unterschätzen, was zu einer verzögerten oder unvollständigen Behandlung führen könnte. Ärztinnen kommunizieren dagegen möglicherweise besser mit ihren Patientinnen, wodurch die Wahrscheinlichkeit für Informationen, die für die richtige Diagnose und Behandlung wichtig sind, steigt.
Die Forschungsgruppe hat Gesundheitsakten von 2016 bis 2019 von etwa 458.100 Frauen und 319.800 Männern ausgewertet. Von ihnen wurde je knapp ein Drittel von Ärztinnen behandelt.
Quelle: DOI 10.7326/M23-3163