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24.11.2022
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) sind Apps, die begleitend zur Therapie bei bestimmten Erkrankungen verschrieben werden können. Nachdem die Skepsis anfangs groß war, ist die Akzeptanz für die digitalen Therapiehelfer gestiegen, ergab eine Befragung von 2.600 Ärztinnen und Ärzten.
Nachdem vor zwei Jahren bei Einführung der DiGA mit 55 Prozent mehr als die Hälfte der Ärztinnen und Ärzte gegen den Einsatz solcher Apps auf Rezept waren, sind es mittlerweile nur noch knapp 35 Prozent. Mehr als ein Drittel haben ihren Patienten bereits DiGA verschrieben, weitere 14 Prozent ziehen das für die nähere Zukunft in Erwägung. Dies hat eine Studie der Stiftung Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Informationsgesellschaft DiGA info ergeben.
Obwohl es zahlreiche Apps gibt, mit denen sich bei körperlichen Erkrankungen zum Beispiel ein Symptomtagebuch führen lässt oder Messwerte protokolliert werden können, wurden DiGA bislang vor allem bei psychischen Erkrankungen eingesetzt.
Der Sinneswandel in der Ärzteschaft hat einen guten Grund: DiGA haben sich mittlerweile im Alltag beim Management verschiedener Erkrankungen bewährt. Die meisten Patientinnen und Patienten sind mit digitalen Anwendungen allgemein vertraut, so dass sie auch den Apps auf Rezept aufgeschlossen gegenüberstehen und wenig technische oder organisatorische Probleme bei deren Einsatz haben.
Dennoch haben fast 80 Prozent der Ärzte immer noch Bedenken, vor allem in Bezug auf den Datenschutz, die Wirksamkeit der Apps, den damit verbundenen Kosten oder im Hinblick auf die Therapietreue der Patienten. Zum Beispiel kommt es immer wieder vor, dass diese ihr Rezept nicht einlösen.
Quelle: Studie „Ärztinnen und Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2022“