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17.11.2023
Möglicherweise ist es besser, wenn Frauen bei Männern unangenehme Prozeduren durchführen wie etwa Spritzen geben: Eine Studie aus Schweden zeigt, dass Männer weniger Schmerzen empfinden, wenn eine Frau sie auslöst. Zudem stellte sich heraus, dass Männer weniger Schmerzen angeben, wenn sie nach einer OP von einer Frau danach gefragt werden.
In einem ersten Experiment bekamen Freiwillige kurze Laserimpulse unterschiedlicher Intensität am Fuß. Was Anna Sellgren Engskov, Doktorandin an der Universität Lund, überraschte: Wenn es eine Frau war, die einem Mann Schmerzen zufügte, war ein stärkerer Impuls erforderlich, um die Schmerzschwelle zu erreichen.
Dies wurde durch ein weiteres Experiment bestätigt, bei dem die Teilnehmenden über ein Gerät einem schwachen elektrischen Strom an der Hand ausgesetzt wurden, den sie durch das Loslassen eines Knopfes beenden konnten. Auch hier ließen sie später los, wenn eine Frau das Experiment mit ihnen durchführte – obwohl die Frauen und Männer gleich gekleidet waren und demselben Vorgehen folgten.
Schließlich befragten Engskov und ihr Team 245 Patientinnen und Patienten in drei Stadien nach einer Operation. Dabei gaben die Männer ebenfalls weniger Schmerzen an, wenn sie von einer Frau danach gefragt wurden. „Auch hier konnten wir unsere bisherigen Ergebnisse teilweise bestätigen. Männer, aber nicht Frauen, hatten weniger Schmerzen, wenn sie von einer Frau gefragt wurden. Die Unterschiede waren nicht so groß und haben auf Gruppenebene wahrscheinlich keine Bedeutung. Für den einzelnen Patienten kann es jedoch von Bedeutung sein, denn die Unterschiede beim Schmerzempfinden waren bei solchen Schmerzen am größten, bei denen die Patienten um einer Schmerzlinderung baten“, sagte Engskov.
Warum das so ist, weiß man nicht. Andere Forschungsergebnisse weisen auf bessere empathische Fähigkeiten von Frauen hin, die möglicherweise die „stille Kommunikation“ beeinflussen, z. B. durch Lächeln und direkten Augenkontakt.
Quelle: Perception of nociceptive pain. Perspectives on induction, evaluation and gender