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28.02.2025 08:15 Uhr
In den letzten Jahren gab es zunehmend Hinweise darauf, dass am Ausbruch von Parkinson auch Autoimmunreaktionen beteiligt sind, der Körper sich also selbst angreift. Das scheint bei einigen Menschen tatsächlich so zu sein, vor allem bei Männern.
Ein Protein namens PINK1 scheint Gehirnzellen förmlich für einen Angriff durch Immunzellen zu markieren, berichtet die Forschungsgruppe in dem Fachmagazin „Journal of Clinical Investigation“. Das Protein hilft Gehirnzellen normalerweise, ihren Energiestoffwechsel zu regulieren. Doch manche Menschen mit Parkinson haben Immunzellen, die PINK1 fälschlicherweise als Warnsignal erkennen und angreifen. Das führt zu Entzündungen und trägt zum Absterben der Gehirnzellen bei.
Männer erkranken doppelt so häufig an Parkinson
Dieser Mechanismus könnte auch erklären, warum Parkinson bei Männern etwa doppelt so häufig auftritt wie bei Frauen: Im Vergleich zu gesunden Männern hatten jene mit Parkinson sechsmal mehr Immunzellen, die sich gegen PINK1 richteten. Bei Frauen betrug der Anstieg nicht einmal das Doppelte. „Die geschlechtsspezifischen Unterschiede in den T-Zell-Reaktionen waren sehr auffällig. Diese Immunreaktion könnte ein Grund dafür sein, warum wir bei Parkinson einen Geschlechtsunterschied feststellen“, sagte Prof. Alessandro Sette vom kalifornischen La Jolla Institut für Immunologie.
Die gegen PINK1 gerichteten Immunzellen könnten sich auch als Biomarker für Parkinson als wertvoll erweisen und eine frühere Diagnose ermöglichen. Vielleicht finden sich sogar Wege, um die Immunreaktion zu blockieren, hoffen die Forschenden.
Quelle: DOI: 10.1172/JCI180478