GesellschaftGesundheit

Drei neue FSME-Risikogebiete in Deutschland

ZOU  |  06.03.2025 10:52 Uhr

In Deutschland ist das Risiko für eine durch Zecken übertragene FSME-Infektion vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Sachsen und Brandenburg hoch. Nun kommen drei neue Risikogebiete dazu, berichtet das Robert Koch-Institut (RKI).

Schild mit Warnung vor Zecken.
Zecken, die FSME übertragen können, sind in Deutschland mittlerweile in sehr vielen Gebieten anzutreffen.
© FooTToo/iStockphoto

Es gibt drei neue Gebiete in Deutschland, in denen das Risiko für eine durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erhöht ist. 

  • Stadtkreis Augsburg
  • Landkreis Elbe-Elster (Brandenburg)
  • Landkreis Celle (Niedersachsen)

Der Landkreis Celle ist das erste Risikogebiet in Niedersachsen, das nicht direkt an andere Risikogebiete grenzt. Auch in Regionen, die nicht als FSME-Risikogebiet eingestuft sind, kam es vereinzelt zu Infektionen. Im vergangenen Jahr gab es 686 FSME-Fälle in Deutschland – der zweithöchste Wert seit 2001. Aktuell sind 183 Kreise als Risikogebiete ausgewiesen. Die Karte mit den aktuellen Risikogebieten gibt es hier.

FSME-Impfung schützt

Gegen FSME gibt es eine wirksame Impfung, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) allen Personen empfohlen wird, die in Risikogebieten wohnen, sich aufhalten bzw. dort Urlaub machen. Doch zu wenige Menschen lassen sich impfen: 98 Prozent der im Jahr 2024 gemeldeten Fälle waren ungeimpft oder nicht ausreichend geimpft. Für die Grundimmunisierung sind insgesamt drei Impfungen erforderlich. FSME tritt nicht nur in Deutschland auf, sondern auch in zahlreichen europäischen Ländern, zum Beispiel in der Schweiz, Österreich, Bulgarien, Dänemark, Griechenland, Italien, Kroatien oder der Türkei.  

FSME kann schwer verlaufen

Wer sich nach einem Zeckenstich mit FSME infiziert hat, kann nach ein bis zwei Wochen grippeähnliche Krankheitszeichen wie Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen oder Schwindel entwickeln. Diese Beschwerden klingen nach einigen Tagen wieder ab. In den meisten Fällen ist danach die Krankheit überstanden. 

Manchmal kommt es nach einer kurzen Besserung jedoch zu einer zweiten Krankheitsphase mit Beteiligung des zentralen Nervensystems: Eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute (Meningoenzephalitis) oder des Rückenmarks (Myelitis) können auftreten. Krankheitszeichen sind erneutes Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Ausfälle des Nervensystems. Schwere Verläufe können z. B. mit Lähmungen an Armen und Beinen, Schluck- und Sprechstörungen, Atemlähmungen und starker Schläfrigkeit einhergehen. Eine folgenlose Heilung ist auch spät noch möglich. Bei schwer an FSME-Erkrankten kann es jedoch auch zu bleibenden Schäden kommen. Etwa jeder Hundertste, bei dem das zentrale Nervensystem betroffen ist, stirbt an der Infektion. Schwere Krankheitsverläufe kommen überwiegend ab dem 60. Lebensjahr und  bei Menschen mit geschwächter Immunabwehr vor.

Quelle: Epidemiologisches Bulletin 9/2025

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Jogger schnürt seine Schuhe.
Podcast: gecheckt!
Jung & Alt

Podcast: Wie werde ich Fußpilz los?

Braucht kein Mensch, ist aber gar nicht so selten. Zum Glück gibt es wirksame Arzneimittel gegen…

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben