Gesundheit

Zeckenstich: Sechs Wochen beobachten

ZOU  |  10.08.2024

Nach einem Zeckenstich ist es ratsam, sechs Wochen lang darauf zu achten, ob sich in der Umgebung des Stichs Rötungen zeigen. Dann ist eine Antibiotika-Behandlung nötig, um Spätschäden an Gelenken und Nerven vorzubeugen.

Zecke an einer Pinzette.
Hat man sich eine Zecke zugezogen, entfernt man diese am besten so schnell wie möglich.
© Diy13/iStockphoto

Ein Expertengremium hat die medizinische Leitlinie zur Lyme-Borreliose der Haut aktualisiert und weist darauf hin, dass die Einstichstelle nach einem Zeckenstich sechs Wochen lang beobachtet werden sollte. Denn Zecken übertragen manchmal beim Saugen Bakterien, sogenannte Borrelien. Wenn das Immunsystem sie nicht sofort beseitigt, kann es zu einer lokalen Infektion kommen. Diese macht sich häufig durch eine „Wanderröte“ bemerkbar, dem Erythema migrans. Das ist eine Rötung der Haut um die Einstichstelle herum, die am äußeren Rand besonders deutlich ist. Sie hat mindestens fünf Zentimeter Durchmesser und breitet sich kreisförmig um den Stich herum aus.

Infektion zeigt sich manchmal auch anders

„Es ist wichtig, die Einstichstelle bis zu sechs Wochen zu beobachten und die Hautmanifestation richtig zu deuten. Es gibt allerdings auch ein atypisches Erythema migrans, das all diese Anzeichen nicht hat. Selbst Ärztinnen und Ärzte können es mitunter schwer deuten. Daher sollten diese Patientinnen und Patienten in die dermatologische Praxis überwiesen werden“, sagte Prof. Dr. med. Heidelore Hofmann, Koordinatorin des Expertengremiums. Weitere Begleitsymptome können grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, Lymphknotenschwellungen oder Müdigkeit sein.

Handelt es sich um eine Infektion mit Borrelien, so wird mit Medikamenten behandelt: „Im Frühstadium ist die sogenannte Lyme-Borreliose durch die leitliniengerechte Antibiotikatherapie vollständig heilbar. Dadurch werden Spätmanifestationen verhindert“, erklärte Hofmann.

Zeckenstich vorbeugen: So geht es

  • Zeckenschutzmittel verwenden, auch auf Hosenbeinen, Socken und Schuhen.
  • Lange, helle Kleidung tragen.
  • Nach dem Aufenthalt im Freien und im Wald den Körper gründlich nach Zecken absuchen.
  • Wird eine Zecke gefunden, diese so bald wie möglich entfernen und die Stichstelle desinfizieren. Die Zecke kann mit einer geeigneten Pinzette oder Zeckenkarte langsam aus der Haut gezogen oder geschoben werden. Dabei den Zeckenkörper möglichst nicht drücken. Sollten kleine Reste vom Stechapparat der Zecke in der Haut steckenbleiben, diese in einer Arztpraxis entfernen lassen. Durch diese Reste werden keine Borrelien übertragen.

Quelle: S2k-Leitlinie 013-044 "Kutane Lyme Borreliose"

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