30.11.2011
Immer mehr Angestellte melden der Berufsgenossenschaft beruflich bedingte Hauterkrankungen. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) verzeichnete im Jahr 2010 einen Anstieg um mehr als 25 Prozent. Obwohl in Apotheken viel mit chemischen Stoffen gearbeitet wird, treten bei den Mitarbeitern nur selten solche Erkrankungen auf, berichtet die Pharmazeutische Zeitung.
Dass tatsächlich mehr Fälle von beruflich bedingten Hauterkrankungen auftreten, bezweifelt die BGW. Vielmehr sänken die Dunkelziffer sowie die Zahl schwerer Fälle, da sich die Betroffenen früher an die BGW wenden. "Aus Scham oder Angst vor Nachteilen am Arbeitsplatz haben viele ihre Erkrankung verheimlicht oder sie als nicht so gravierend angesehen, bis es zu spät war", sagte Dr. Verena Kagel von der BGW.
Fast sieben Millionen Versicherte gehören in den Zuständigkeitsbereich der BGW. Im vergangenen Jahr gingen 6686 Verdachtsmeldungen aus Pflegeinrichtungen, Kliniken, Friseursalons und anderen Mitgliedsbetrieben ein. Personal in Apotheken, Laboratorien und Forschungsvorhaben mit überwiegend pharmakologischer Ausrichtung war mit weniger als 50 Fällen unterdurchschnittlich häufig betroffen, teilte die BGW der Pharmazeutischen Zeitung auf Anfrage mit. In diesem Bereich sind der BGW rund 19.000 Betriebe mit mehr als 250.000 Mitarbeitern gemeldet.
Häufig entstehen Hautprobleme durch den wiederholten Kontakt mit reizenden und allergieauslösenden Stoffen, Wasser, das die Hautbarriere schwächt, oder zu langem Tragen von Schutzhandschuhen. In Apotheken sind laut BGW berufsbedingte Hauterkrankungen jedoch deutlich seltener als Stolper- und Sturzunfälle. Trotzdem sei professioneller Hautschutz unverzichtbarer Teil gesunden und sicheren Arbeitens in der Apotheke.
db/PZ