Dr. Karen Zoufal
Wissenschaftler haben bei fast 55.000 Covid-19-Infizierten verfolgt, wie viele innerhalb von 28 Tagen nach dem positiven Testergebnis verstorben waren. Das waren bei einer Infektion mit der britischen Variante 1,64-mal mehr als bei den zuvor zirkulierenden Varianten. Dies bedeutet einen Anstieg der Todesfälle von 2,5 auf 4,1 pro 1000 positiv getesteten Personen.
B.1.1.7 ist ansteckender und tödlicher
Die Forscher folgern aus den Ergebnissen, dass die neue Variante nicht nur ansteckender, sondern auch tödlicher zu sein scheint. Sie gehen davon aus, dass mehr Patienten im Krankenhaus behandelt werden müssen und befürchten, dass es im Vergleich zu den Verhältnissen mit den zuvor verbreiteten Varianten zu erheblich mehr Todesfällen kommt. Dies nehmen sie zum Anlass, Verantwortliche im Gesundheitswesen dazu aufzufordern, nationale und internationale Kontrollmaßnahmen zu ergreifen und Kapazitäten weiter zu erhöhen. Aufgrund der zu erwartenden hohen Sterblichkeit halten sie es für gerechtfertigt, weitere koordinierte und strenge Maßnahmen zur Verringerung von Todesfällen einzuführen.
B.1.1.7, die neue Variante von SARS-CoV-2 aus Großbritannien, wurde im Dezember 2020 als besorgniserregende Variante (Variant of Concern, VOC) mit der offiziellen Bezeichnung VOC-202012/1 eingestuft. Insgesamt weisen genetische Analysen der kursierenden Virusstämme darauf hin, dass sich schnell neue Varianten bilden – so auch in Brasilien und Südafrika.
Mehr zu den einzelnen Corona-Mutationen lesen Sie in diesem Überblick auf aponet.de.
Quelle: 10.1136/bmj.n579