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29.04.2025 13:08 Uhr
Die Herausforderung bei Krebsimpfungen war bisher, dass sie die Immunabwehr nicht effizient genug angeregt haben. Dem haben die Forschenden der MHH auf die Sprünge geholfen, indem sie einen Eiweißbaustein, der für die Krebszellen typisch ist und vom Immunsystem erkannt werden sollte, in Liposomen (einer Hülle aus Fetten) verpackt haben. Die Liposomen wurden zur Grundimmunisierung verwendet und regten Fresszellen des Immunsystems dazu an, das Krebs-Eiweiß anderen Immunzellen zu zeigen, die daraufhin den Kampf gegen die Tumorzellen aufnahmen. Bei einer weiteren Impfung eine Woche später wurde den Liposomen zusätzlich noch ein Antikörper hinzugefügt, der die Vermehrung der Krebs-bekämpfenden Zellen förderte.
Verstärkte Immunreaktion gegen Tumoren
„Wir konnten nach nur zwei Impfungen eine extrem starke Immunantwort beobachten, die für einen kompletten Rückgang des Tumors gesorgt hat“, sagte Dr. Dimitrij Ostroumov aus der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie der MHH. „Unsere Experimente zeigen nicht nur, dass die Verwendung von Liposomen als Peptidträger problemlos möglich ist, sondern bestätigen auch die außergewöhnliche Verstärkung der T-Zell-Reaktion durch stimulierende Antikörper.“
Individualisierbare Therapie
Ein wesentlicher Vorteil des 2-Phasen-Impfstoffs ist, dass der Eiweißbaustein im Innern der Liposomen nicht nur an verschiedene Krebsmerkmale angepasst werden kann, sondern auch an Krankheitserreger. Als nächstes will die Forschungsgruppe die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffes bei Menschen untersuchen.
Quelle: DOI https://doi.org/10.1038/s41423-024-01249-4