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15.06.2023
Das durchschnittliche Risiko, innerhalb von fünf Jahren nach der Brustkrebsdiagnose zu sterben, ist von 14 Prozent in den 1990er Jahren auf mittlerweile 5 Prozent gesunken. Bei mehr als sechs von zehn Frauen beträgt das Fünf-Jahres-Risiko heute nur noch drei Prozent oder weniger. Nach fünf Jahren sinkt das Risiko noch deutlich weiter ab.
Je nach Merkmalen wie Hormonrezeptoren, Größe, Grad und Anzahl der befallenen Lymphknoten variiert die Sterblichkeit jedoch stark: Bei 63 Prozent der Frauen betrug sie weniger als 3 Prozent, bei 5 Prozent der Frauen jedoch mehr als 20 Prozent.
Frühe Diagnose rettet Leben
Die Forschenden schreiben, dass den meisten Frauen, die wegen Brustkrebs im Frühstadium behandelt werden, in Aussicht gestellt werden kann, dass sie trotz Krebs wahrscheinlich noch lange leben werden: „Unsere Studie ist eine gute Nachricht für die große Mehrheit der Frauen, bei denen heute Brustkrebs im Frühstadium diagnostiziert wird, weil sich ihre Prognose so stark verbessert hat. Die meisten von ihnen können damit rechnen, den Krebs langfristig zu überleben.“
Die Studie basiert auf Daten von 512.447 Frauen, die in England zwischen Januar 1993 und Dezember 2015 erstmals an Brustkrebs im Frühstadium erkrankt waren und zunächst operiert wurden. Weltweit erhalten jedes Jahr mehr als 2 Millionen Frauen die DiagnoseBrustkrebs im Frühstadium.
Die Brustkrebs-Früherkennung beim Arzt richtet sich nach dem Alter: Bei Frauen zwischen 30 und 49 und ab 70 Jahren tastet der Frauenarzt einmal jährlich die Brüste und Lymphknoten in den Achselhöhlen ab. Im Alter zwischen 50 und 69 Jahren, wenn das Risiko für Brustkrebs am höchsten ist, können Frauen zusätzlich alle zwei Jahre zum Mammographie-Screening gehen. Dazu werden dazu per Brief eingeladen. Zusätzlich können Frauen ihre Brust einmal im Monat selbst auf Veränderungen abtasten. Eine Anleitung dazu gibt es hier.
Quelle: DOI 10.1136/bmj-2022-074684