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18.11.2022
Forschende haben Anhaltspunkte dafür gefunden, dass Veränderungen der Menge bestimmter Proteine im Blut Brustkrebs möglicherweise bis zu zwei Jahre vorhersagen können. Eine solch frühe Diagnose könnte die Überlebensraten von Frauen mit einem hohen Risiko für Brustkrebs deutlich verbessern.
Anhand einer Langzeitbeobachtung hat ein niederländisches Forschungsteam sechs Biomarker im Blut von Frauen mit hohem Brustkrebsrisiko entdeckt, deren Werte schon ein bis zwei Jahre vor der Diagnose steigen oder sinken. Einige Proteine veränderten sich bei einzelnen Frauen mit der Zeit, andere unterschieden sich generell in ihrer Menge zwischen Gesunden und Frauen mit Brustkrebs. Sophie Hagenaars, Doktorandin am Leiden University Medical Center, berichtete auf der Europäischen Brustkrebskonferenz: „Diese Proteine könnten als Grundlage für einen Bluttest zur Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen mit hohem Risiko dienen. Solche Tests wären eine Ergänzung zu bestehenden Screening-Techniken. Bluttests sind kein großer Eingriff, sodass den Frauen so oft wie nötig Screenings angeboten werden könnten.“
Das Forschungsteam hatte 30 Blutproben untersucht. Diese stammten von drei Frauen mit und drei Frauen ohne Brustkrebs aus der TESTBREAST-Studie, die 2011 begann. Derzeit nehmen 1174 Frauen teil, die aufgrund ihrer Erbanlagen oder Familiengeschichte ein hohes Brustkrebsrisiko haben. Die Frauen geben mindestens einmal im Jahr Blut ab, wenn sie zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Von allen, die an Brustkrebs erkranken, werden zum Zeitpunkt der Diagnose zusätzlich Proben entnommen. Die Konzentrationen verschiedener Proteine im Blut der Frauen wurde per Massenspektrometrie verfolgt. Die Forschenden wollen die Ergebnisse nun anhand einer größeren Gruppe von Frauen mit und ohne Brustkrebs bestätigen.