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17.03.2025 11:58 Uhr
Mit großem Abstand führen Schlafprobleme und psychische Belastungen die Liste der Beschwerde an. Das ergab eine Nutzerbefragung des Wissensportals wexxeljahre.de, an der sich 4014 Frauen (Durchschnittsalter 49,2 Jahre) beteiligten. Die Befragten konnten bis zu drei Probleme nennen. In der Summe ergab sich daraus die folgende Verteilung:
- Schlafprobleme (Schlafstörungen, Müdigkeit etc.)
- Psychische Belastungen (Stimmungsschwankungen, Energielosigkeit, Erschöpfung, stark gestresst etc.)
- Gewichtszunahme
- Gelenk- und Muskelschmerzen
- Hitzewallungen
- Konzentrationsprobleme („Brain Fog“)
- Libidoverlust
- Blutungsbeschwerden
„In wissenschaftlichen Studien werden vor allem Hitzewallungen untersucht, und sie gelten als das häufigste Symptom der Wechseljahre“, kommentiert Anke Sinnigen, Gründerin der Plattform und Buchautorin. „Die Lebensrealität von Frauen ist aber offenbar eine andere: Probleme beim Ein- und Durchschlafen und die Müdigkeit am Tage als auch psychische Belastungen wie Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen sowie Energielosigkeit stellen viel größere Herausforderungen dar, die Frauen in den Wechseljahren zu schaffen machen.“
Problematische Zunahme an Gewicht
Auch die Gewichtszunahme aufgrund des geringeren Grundumsatzes und der sinkenden Sexualhormone sei problematisch, da sich vor allem Bauchfett bilde, das vor allem das Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördert. „Die Auswertung zeigt, dass wir ganzheitlich auf die Wechseljahre blicken müssen“, erklärt dazu die Gynäkologin Dr. Judith Bildau. „Gerade die psychischen Probleme brauchen viel mehr Aufmerksamkeit.“
Frauen in den Wechseljahren würden sehr häufig mit Antidepressiva behandelt, obwohl eine hormonelle Ursache vorliegt. „Und Schlafstörungen werden immer noch als nebensächlich abgetan, dabei wissen wir heute, dass eine unzureichende Nachtruhe nicht einfach nur müde macht, sondern negative Folgen für unsere kardiovaskuläre Gesundheit, unseren Stoffwechsel, unser Gehirn und unsere Psyche haben kann. Die gesundheitlichen Herausforderungen der Wechseljahre müssen unbedingt ernster genommen werden“, fordert Bildau.