Frauengesundheit

Neue Studie: Bakterielle Vaginose könnte eine unerkannte Geschlechtskrankheit sein

ZOU  |  07.03.2025 08:02 Uhr

Eine neue Studie zeigt, dass es sich bei der bakteriellen Vaginose um eine sexuell übertragbare Infektion (STI) handelt. Sie betrifft fast ein Drittel aller Frauen weltweit, und unbemerkte Infektionen bei Männern scheinen die Ursache für die hohen Rückfallraten zu sein.

Frau, hält ihre Hände an ihren Intimbereich.
Eine neue Studie zeigt, warum bakterielle Vaginose bei Frauen häufig zurückkehrt: Möglicherweise könnten ihre männlichen Partner ebenfalls unbemerkt infiziert sein.
© jittawit.21/iStockphoto

Üblicherweise wird die bakterielle Vaginose als eine Störung der vaginalen Flora betrachtet und mit der Einnahme eines Antibiotikums behandelt. Doch mehr als die Hälfte der Frauen haben innerhalb von drei Monaten einen Rückfall. Durch eine Studie mit 164 Paaren in monogamen Beziehungen wurde nun festgestellt, dass eine Behandlung beider Sexualpartner deutlich häufiger langfristig erfolgreich war als die jetzige Praxis, nur Frauen zu behandeln. Die Forschungsgruppe beendete die Studie sogar vorzeitig, weil schnell klar wurde, dass die Anzahl der Rückfälle durch die Partnerbehandlung halbiert wurde.

Behandlung beider Partner halbiert die Rückfallrate

Männer können auf der Haut und im Inneren des Penis Bakterienarten beherbergen, die mit bakterieller Vaginose zusammenhängen, erläuterte Prof. Catriona Bradshaw von der Monash University in Melbourne. Doch frühere Studien mit männlichen Partnern hatten keine höheren Heilungsraten bei deren Partnerinnen gezeigt. „Dies wurde als Beweis gegen eine sexuelle Übertragung interpretiert. Doch keine dieser Studien verwendete eine Kombination aus oralen und lokal angewendeten Antibiotika, um die Bakterien bei Männern ausreichend zu entfernen, insbesondere am Penis. Diese erfolgreiche Intervention ist relativ günstig und kurz. Sie hat das Potenzial, nicht nur die Heilung von bakterieller Vaginose zu verbessern, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für die Vorbeugung der Erkrankung und ihrer Komplikationen“, so Bradshaw.

Quelle: DOI 10.1056/NEJMoa2405404

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